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Der Biermarkt ist tot. Es lebe der Biermarkt!

von Monika Busch.

Das vergangene Jahr stand mehr denn je im Zeichen
von „Aktionitis“. Für fast alle Premiumbiere ist mittlerweile der „Aktionspreis“ Normalität. Neben dem bekannten
demografischen Wandel stellt auch ein sich stetig
änderndes Konsumverhalten die Brauereien immer
wieder vor neue Herausforderungen. Der Bierabsatz 2011 zeigte sich laut Statistischem Bundesamt mit nahezu 98,2 Millionen Hektolitern unverändert – gegen­über dem Vorjahr ein leichtes Minus von 0,1 Prozent beziehungsweise 0,1 Millionen Hektolitern.
Die Biermischungen sanken um 3,4 Prozent auf 3,8 Millionen Hektoliter und trugen zum Gesamtabsatz 3,9 Prozent bei. Der versteuerte Inlandsverbrauch sank um 0,8 Prozent auf 82,7 Millionen Hektoliter. Der steuerfreie Absatz (Exporte und Haustrunk) mit 15,5 Millionen Hektolitern stieg um vier Prozent. Davon gingen 11,2 Millionen Hektoliter in EU-Länder (+2,0#%), 4,1 Millionen Hektoliter in Drittländer (+10,5#%) und 0,2 Millionen Hektoliter unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten. Wie in den Jahren zuvor war der Bierabsatz in Nordrhein-Westfalen mit einem Anteil von 24,4 Prozent und in Bayern mit 22,5 Prozent am höchsten.
Innovationen und Mut sind mehr denn je gefragt. Kaufanreize verspricht man sich zudem von einer Flut von neuen Individualgebinden. Für kleine und mittelständische Brauereien fast ein Damoklesschwert. Investitionen in neue Gebinde sind kaum möglich. Zudem haben sich die Sortierkosten extrem erhöht, denn nur wenige Braue­reien zahlen dem GFGH den zusätzlichen Mehraufwand. Etliche mittelständische Brauereien sehen in den vermehrt wieder auf den Markt gebrachten Individualflaschen lediglich „ein Verdrängungsinstrument“ und befürchten einen Zusammenbruch des Mehrwegsystems für die Poolflaschen.
Für Abhilfe soll die gegründete Leergutplattform Bottlefox.de sorgen. Rund 190 Millionen Flaschen sollen bereits im ersten Halbjahr 2011 getauscht worden sein.
Marktpotenzial wird der Fassbrause attestiert. Nach dem Marktstart 2009 durch die Kölner Gaffel-Brauerei gibt es bis heute eine Vielzahl von Brauereien und Mineralbrunnen, die sich ebenfalls diesem „Newcomer“ widmen. Und es sind nicht nur die „Kleinen“: Im Januar dieses Jahres wurde Holsten Fassbrause präsentiert, im April soll die Einführung von Veltins Fassbrause in gleich zwei Geschmacksrichtungen folgen. Kolportiert wird, dass auch Krombacher und Bitburger mit Hochdruck an einer Markteinführung arbeiten.
Einen Vorsprung hat sich die Kölner Gaffel-Brauerei aktuell mit der Einführung von Fassbrause in der 0,5-Liter-Dose verschafft – insbesondere zu Karneval, denn in Köln herrscht dann Glasverbot.
Ins Leben gerufen haben Die Freien Brauer unter der Devise „Familienunternehmer helfen Familienunternehmen“ ein Lotsenprogramm, um Nachfolgern die Übernahme eines bestehenden Betriebs zu erleichtern.
„Bevor man losrennt, muss man wissen, in welche Richtung und mit welchen Strukturen. Und es muss Grundregeln für potenzielle Konflikte geben, die im Familienumfeld schnell von der sachlichen auf die emotionelle Ebene geraten“, weiß Sebastian B. Priller vom Brauhaus Riegele Augsburg, der als Lotse für Gisela und Monika Hansen von der Meinel-Bräu tätig ist. Begeisterung ebenfalls …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2012