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GFGH: verhaltener Optimismus

Preisaktionismus und staatliche Eingriffe erschweren die Geschäfte

von Monika Busch.

Verhalten optimistisch äußern sich die Mitgliedsunternehmen des GFGH-Bundesverbands über das Geschäftsjahr 2014. Zu kämpfen hat der GFGH nach wie vor mit Ertragsdruck, Preisaktionismus von LEH und Discountern sowie dem rigorosen Nichtraucherschutzgesetz, vor allem im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW.

In der jährlich durchgeführten Konjunkturumfrage des GFGH bei rund 20 Prozent seiner 540 Mitgliedsbetriebe erwarten dennoch 54 Prozent für das erste Halbjahr bessere Umsätze und 42 Prozent steigende Erträge im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings laufe dieses Jahr statistisch gegen das sehr schwache erste Halbjahr 2013, in dem allein der Inlandsbierabsatz um 4,8 Prozent eingebrochen war, wogegen in diesem Jahr mit einem milden Winter, nahezu sommerlichen Frühlingstemperaturen und der anstehenden Fußballweltmeisterschaft die Zeichen deutlich günstiger stünden, so der ­Bundesverband.

„Zwar stiegen die Umsätze im Jahr 2013 um 4,64 Prozent (2012: 3,32 Prozent) auf 20,13 Milliarden Euro. Die Gewinne schmolzen dagegen auf durchschnittlich 0,83 Prozent (2012: 2,20 Prozent). 75 Prozent der zehn Top-Biermarken wurden 2013 dauerhaft über Promotion unter zehn Euro pro Kiste verramscht“, betont Günther Guder, Geschäftsführer des Bundesverbands, mit Blick auf das Geschäftsjahr 2014. Inzwischen beobachte der Verband seit Jahresbeginn 2014 einen leichten Rückgang der aggressiven Preisangebote.

„Die gestiegenen Umsätze resultieren aus den Bierpreiserhöhungen, wogegen die erzielbaren Spannen nicht Schritt hielten durch den preis­aggressiven LEH und Discount und die erhöhten eigenen Marketing- und Handlingkosten für immer größer werdende Sortimente“, beschreibt Guder die aktuelle Marktsituation.

Eine wesentliche Chance für die Mitgliedsunternehmen sieht der Verband in den regionalen Bieren und Spezialitäten wie den Craft-Bieren. An Aufgaben und Baustellen mangele es weder in der politischen Arbeit des Bundesverbands noch in der Zusammenarbeit mit den Marktpartnern auf der Hersteller- und Handelsseite. Insgesamt sieht GFGH-Vorstand Günther Guder seine Branche jedoch gut aufgestellt, insbesondere im Vergleich zur Situation im europäischen Ausland, wo er als Präsident des Europaverbands CEGROBB die Interessen auch in Brüssel vertritt.