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ProWein 2014

von Monika Busch.

Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum verwandelte die ProWein nicht nur das Messegelände, sondern auch die gesamte Stadt Düsseldorf in die „internationale Hauptstadt“ für Weine und Spirituosen. Diesjährig hat die internationale Wein- und Spirituosenmesse wiederholt den Beweis „als wichtigste Leitmesse“ angetreten: Know-how im Weinbusiness auf Weltniveau.

Vom 23. bis 25. März trafen 4.830 Aussteller aus 47 Ländern auf rund 48.000 Fachbesucher. Im Jubiläumsjahr verzeichnete die Messe ein Besucherplus von sieben Prozent (2013: 45.168). Mehr als verdoppelt hat sich der Messe zufolge die Zahl der Besucher aus China und Hongkong. Und etwa ein Drittel der Gäste kam in diesem Jahr zum ersten Mal nach Düsseldorf. Erneut stellte der internationale Groß-, Einzel- und Fachhandel mit etwa 50 Prozent die stärkste Besuchergruppe, gefolgt von Fachleuten aus Gastronomie und Hotellerie. Mehr als 70 Prozent waren Führungskräfte.

Flagge zeigten wie in den Vorjahren alle relevanten Weinbaunationen und -regionen der Welt. Und natürlich ebenso etliche Newcomer und exotische Weingebiete, beispielsweise Libanon, Kroatien, Israel oder zwei japanische Weingüter, die ihren Weißwein aus der traditionsreichen Koshu-Traube erstmals in Düsseldorf vorstellten.

Bestnoten für die Ausrichtung der Messe gab es ebenso wiederholt, sowohl von den Ausstellern als auch von den Fachbesuchern. „Die diesjährige Jubi­läumsveranstaltung fügt der Erfolgsgeschichte der ProWein ein weiteres Kapitel hinzu. Die Stimmung in den Messehallen war bestens, die Zahl insbesondere der internationalen Fachbesucher aus Handel und Gastronomie ist nochmals gestiegen. Die ProWein ist die weltweite Leitmesse der Branche – eine Trendschau und Orderplattform mit internationaler Anziehungskraft“, zog Werner Reinhard, stellvertretender Geschäftsführer der Messe Düsseldorf GmbH, Bilanz.

Starkes Interesse zeigten die Besucher insbesondere an Weinen aus Deutschland, Italien und Frankreich, die zugleich die größten Länderbeteiligungen auf Ausstellerseite stellten.

Durchatmen? Auch diesjährig für den Besucher kaum möglich. Das Veranstaltungsprogramm, die Sonderschauen, mehr als 300 Verkostungen sowie Seminare an den Ständen der Aussteller und im ProWein Forum forderten nicht nur beste Kondition, sondern auch Selektion. Newcomer und „alte Bekannte“ besuchen: Die riesige Vielfalt machte es dem Besucher nicht leicht. Und die Entdeckung von neuen, authentischen Tropfen jenseits des Mainstreams erforderte Durchhaltevermögen.

Zudem wurden in den verschiedenen Hallen auch globale Trends der Weinwirtschaft präsentiert, die gerne „unter die Lupe genommen“ wurden. Trendy sind beispielsweise neue weinhaltige Mischgetränke als Cocktail oder Aperitif in unterschiedlichen Varianten, verpackt in bunten Outfits, neben den Hugo- und Sprizz-Varianten.

Mit einer witzigen Idee feierten die fränkischen Jungwinzer Markus Meier (Medaillenjäger aus Ulsenheim), Ilonka Scheuring (DLG-Jungwinzerin aus Margretshöchheim) und Thomas Schenk (Geisenheim-Absolvent aus Randersacker) in diesem Jahr auf der Messe Premiere. Die kreativen Weinmacher haben in Düsseldorf mit einem „Speeddating“ auf sich aufmerksam gemacht: Innerhalb von nur fünf Minuten wollten sie potenzielle Kunden von ihren Produkten und ihrer Weinphilosophie überzeugen. Wie auch bei einem Kennenlern-Date sind sie der Meinung, dass der erste Eindruck von nur wenigen Minuten der ausschlaggebende dafür sei, ob daraus eine Geschäfts­beziehung werden kann oder nicht.

Alle drei haben bereits mit Mitte 20 den Familienbetrieb übernommen. Und sie wissen sehr genau, was es bedeutet, Winzer, Küfer, Verkäufer, Betriebswirt und Entertainer in einem zu sein: Vollblutwinzer als Lebensaufgabe. Im Fokus: die Scheurebe; im Gepäck: moderne, präzise und klare ­Weinstilistik – und das auch einmal feinfruchtig.

Premiere auch für das erste Winzerbier, präsentiert von dem bayerischen Brauer Philipp Frauendörfer aus Traunstein und dem Winzer Stefan Lergenmüller von Schloss Reinhartshausen. Das Winzerbier, gebraut mit wildem Hopfen von der Rheininsel Mariannen­aue, soll Liebhaber feiner Weine und Biere gleichermaßen begeistern.

„Uns ging es nicht darum, noch ein weiteres Craft-Bier auf den Markt zu bringen, wir wollten aus natürlichen Ressourcen etwas Neues entstehen lassen. Und wir wollten ein Bier brauen, das wie ein guter Wein das Jahr, die Ernte und den Boden widerspiegelt und nicht immer gleich schmeckt“, so Brauer Frauendörfer.

Großen Zuspruchs erfreuten sich, wie in den Jahren zuvor, die Veranstaltungen der Aktion „ProWein goes city“.

„Die Stimmung unter den Ausstellern in der deutschen Halle war in diesem Jahr sehr gut. Ihre Weine erfreuten sich bei den zahlreichen Fachbesuchern aus dem In- und Ausland einer großen Nachfrage. Bezüglich Qualität und Professionalität des Fachpublikums hat die ProWein in diesem Jahr einmal mehr bestätigt, dass sie die wichtigste Weinfachmesse der Welt ist. Mit dem Jahrgang 2013, von dem insbesondere die Weißweine im Fokus der Präsentationen standen, haben die deutschen Erzeuger frischfruchtige und schlanke Weine im Angebot, wie sie der Markt verlangt“, so das Fazit von Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), zum Abschluss der diesjährigen ProWein. …

 

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 05/2014