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In Las Vegas steht ein Hofbräuhaus – ein Mann lebt seine Vision

von Ingeborg Hoffmann, Fotos: Heinz Hoffmann

Das Hofbräuhaus in München haben schon Wolfgang Amadeus Mozart, Lenin und Kaiserin Sisi aus Österreich gerne besucht. In Las Vegas, der einzigen originalgetreuen Kopie des Wirtshauses weltweit, kommen 90 Prozent der Gäste aus den USA. Jeden Abend um 20 Uhr wird von der traditionellen Band aus Deutschland oder Österreich, die monatlich wechselt, die amerikanische Nationalhymne gespielt und gemeinsam mit den Gästen gesungen.

Es ist die Erfolgsgeschichte von Visionär Stefan Gastager, geboren 1963 in Garching bei München. Er begann seine berufliche Karriere als Kfz-Techniker bei Audi, Porsche und VW. Er baute auf der zweiten Stufe seiner Karriere Formel-1-Rennmotoren für BMW und war später als Service-Pool-Spezialist für BMW in Malaysia tätig. Zurück aus Malaysia betrieb er mit seinem Bruder Klaus in München einen Gemüsegroßhandel.

Bei einem Besuch 1999 in Las Vegas hatte Gastager eine Vision. Dort gab es Nachbauten vom Eiffelturm, dem Canale Grande und dem Empire State Building. Gastager: „Mir fiel auf, dass es kein authentisches deutsches Restaurant gab.“ Warum also nicht eine original­getreue Kopie des Hofbräuhauses bauen und ein Stück bayerische Kultur und Tradition nach Las Vegas bringen? Zurück in München überzeugte er seinen Bruder Klaus und seine besten Freunde, den Österreicher Franz Krondorfer und den gebürtigen Landshuter Anton Sinzger, von dieser Idee. Es folgten Vertragsverhandlungen mit dem Lizenzgeber, die Grundstückssuche sowie die Suche nach Investoren. Die Vertragsverhandlungen dauerten zweieinhalb Jahre. Verzögerungen gab es auch bei der Suche nach Investoren. Eine der geplanten Investitionsgesellschaften wollte plötzlich aufgrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center keine Projekte in den USA mehr finanzieren.

Endlich war es so weit. Am 31. Januar 2004 wurde nach über einem Jahr Bauzeit ein Stück „echtes München“ in der Nähe des berühmten „Strip“ eröffnet: das Hofbräuhaus Las Vegas. Der originalgetreue Nachbau hat über zwölf Millionen US-Dollar gekostet, wobei Gastager sehr auf Authentizität geachtet hat. So wurden 75.000 rote Biberschwanz-Dachziegel extra aus Deutschland geliefert.

Als Technikfan hatte er natürlich viele neue Ideen für das Hofbräuhaus Las Vegas. Ein Novum in den USA waren die fünf vollautomatischen Schankanlagen der österreichischen Firma Gruber, eine Investition von 300.000 US-Dollar. Jede Bedienungskraft zapft ihr Bier selbst, wodurch die Barkeeper erheblich entlastet werden und kein einziger Tropfen beim Ausschank verloren geht und somit …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 4/2015