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500 Jahre Reinheitsgebot

2016 ist ein wichtiges Jahr für die deutsche Brauereiszene: Das Jubiläum des 500-jährigen Reinheitsgebots steht vor der Tür. Das haben wir zum Anlass genommen, um mit dem Geschäftsführer und dem Präsidenten der Privaten Brauereien Bayern über die anstehenden Festivitäten und über andere aktuelle Themen aus der Bierbranche wie den European Beer Star Award, TTIP, die Fusion von AB InBev und SAB Miller sowie die Craft-Beer-Bewegung zu sprechen, die das Bierjahr 2016 mit beeinflussen werden.

Nach der rekordverdächtigen Verleihung des zwölften European Beer Star Award auf der BrauBeviale in Nürnberg, der weltweit größten Getränkemesse, richtet sich der Blick der Privaten Brauereien auf das Jahr 2016, denn dann steht in Deutschland ein ganz besonderes Jubiläum an: Das älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetz der Welt, das bayerische Reinheitsgebot, wird 500 Jahre alt.

Besonders im Bierland Bayern wird es deshalb zahlreiche Veranstaltungen rund um den Gerstensaft geben – mit Höhepunkt vom 22. bis zum 24. Juli in München. Vor allem dafür hat Lonely Planet das Bundesland zu einer der Top-Regionen 2016 im „Best in Travel“-Reiseführer gekürt.

Der Präsident des Verbands der Privaten Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz, und dessen Geschäftsführer Dr. Werner Gloßner über den European Beer Star Award, die Jubiläumsvorbereitungen und die zähen Verhandlungen zu TTIP

„Bavarian Beer muss auch weiterhin aus Bayern kommen“

Herr Dr. Gloßner, Herr Ilgenfritz, die BrauBeviale ist gerade erst zu Ende gegangen und damit auch der European Beer Star Award. Wie fällt Ihre Bilanz für die zwölfte Auflage des Wettbewerbs aus?

Ilgenfritz: Die Grundidee war, dass es auch einen Wettbewerb im „Mutterland“ des Biers geben sollte. Dass dann innerhalb der letzten zwölf Jahre eine solch rasante Entwicklung auf fast 2.000 Teilnehmerbiere stattfinden würde, damit haben auch wir nicht gerechnet. 2015 hatten wir mit 1.957 Bieren aus 45 verschiedenen Ländern einen neuen Rekord. Das war eine Steigerung um 21 Prozent im Vergleich zum schon sehr erfolgreichen Vorjahr.

2016 steht neben der nächsten Verleihung noch ein ganz besonderer Termin für die Brauereien an: Das bayerische Reinheitsgebot wird 500 Jahre alt.

Gloßner: Das ist ein bemerkenswertes Jubiläum. Keine Verordnung, keine Vorschrift dürfte national und international einen derart hohen Bekanntheitsgrad aufweisen. Und obwohl es sich um eine Einschränkung handelt, ist das bayerische Reinheitsgebot bei der überwiegenden Mehrheit der deutschen Konsumenten enorm positiv besetzt, denn es sorgt seit fünf Jahrhunderten dafür, dass Bier zu den reinsten Lebensmitteln der Welt zählt. Die Verordnung trägt somit aktiv zum Verbraucherschutz bei und fördert das Vertrauen zwischen Brauern und Bierliebhabern. Natürlich führt das bayerische Reinheitsgebot dazu, dass bestimmte Bierspezialitäten in Deutschland und vor allem in Süddeutschland nicht gebraut werden dürfen. Dennoch sind die Möglichkeiten der Kreativität innerhalb des Reinheitsgebots noch lange nicht ausgereizt. Deshalb freuen wir uns besonders auf die Feierlichkeiten zum Jubiläum.

Welche Veranstaltungen sind für das Jubiläum geplant?

Gloßner: Die Hauptveranstaltung wird vom 22. bis 24. Juli in München stattfinden. Dort werden mehr als 120 Brauereien vertreten sein – das ist eine einmalige Brauereivielfalt. Daneben können die Besucher mehr über die Bierherstellung und die verschiedenen Zutaten erfahren sowie sich über brauereinahe…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2016