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Erbstreit bei der Familie Oettinger neigt sich dem Ende

von Monika Busch.

Der Erbstreit bei der Familie Oettinger scheint entschieden. Nach dem Tod des Brauereigründers Günther Kollmar im Jahr 2013 verstarb 2014 überraschend dessen Sohn und Hauptgesellschafter Dirk mit nur 50 Jahren. Seitdem wird gestritten, und zwar vor Gericht.

Die Anteile sind auf die beiden Söhne von Dirk Kollmar sowie auf seine Mutter Ingrid Kollmar übergegangen. Das wollte Astrid Kollmar, die Gattin des verstorbenen Dirk Kollmar, so nicht akzeptieren. Mehrere Verfahren vor dem Landgericht in Augsburg sollten Klärung schaffen.

Seniorchefin Ingrid Kollmar beanspruchte die Anteile ihres verstorbenen Sohnes für sich, da sie ihm diese nur unter Vorbehalt geschenkt hatte – falls er vor ihr sterben sollte, sollten die Anteile wieder an sie zurückfallen. Das Landgericht Augsburg entschied zugunsten der Seniorchefin.

Astrid Kollmar, Testamentsvollstreckerin für ihre beiden Söhne, klagte wiederholt, dieses Mal gegen die Oettinger-Brauerei. Streitpunkt unter anderen: die rückwirkende Verlängerung des sechsstellig dotierten Beratervertrags mit der Seniorchefin. Auch hier entschied das Landgericht zugunsten von Ingrid Kollmar.

Das Gericht legte den Streithähnen eine außergerichtliche Einigung über die millionenschweren Gesellschafteranteile nahe. Doch Astrid Kollmar ging in die Berufung, der Fall lag dann beim Oberlandesgericht in München. Dort kam es jedoch noch zu keiner Verhandlung, der Fall ruht.

Aktuell hat ein Schiedsgericht entschieden. Gegenüber den „Rieser Nachrichten“ gab die Brauerei bekannt, dass es zu einer Klärung der Gesellschafterverhältnisse gekommen sei. Seniorchefin Ingrid Kollmar und ihre Tochter Pia Kollmar halten mit insgesamt 75 Prozent demnach die Mehrheit der Anteile am Unternehmen. Die restlichen 25 Prozent liegen wahrscheinlich bei den Söhnen von Dirk und Astrid Kollmar.