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Hard Seltzer: kurzfristiger Trend oder neue Getränkekategorie?

von Monika Busch.

In den USA werden 2021 Umsätze mit Hard Seltzer von rund 3,5 Milliarden US-Dollar erwartet. Weltweit lag der Umsatz 2019 bei 3,83 Milliarden US-Dollar (Allied Market Research). Hierzulande gewinnt der Markt zusehends an Dynamik, auch wenn das Wachstum im Jahr 2020 durch die Coronapandemie gebremst wurde.

Die neue Getränkekategorie trifft den Zeitgeist. Hard Seltzer wird wie Bier gebraut, aber ohne Hopfen und Malz. „Seltzer“ steht für kohlensäurehaltiges Wasser und „Hard“ für den enthaltenen Alkohol (fünf Prozent). Es enthält keinen Zucker, keine Kohlehydrate oder kein Gluten. Die Aromen sind in der Regel zu 100 Prozent natürlich. Der neue Trend ist nicht zielgruppenspezifisch, sondern entspricht eher dem Lebensgefühl, insbesondere dem Trend zu einer gesunden Lebensweise. In den USA ist Hard Seltzer bereits eine eigene Getränkekategorie. Das Produkt hat den Markt im Sturm erobert – trendig (es kann bei gesellschaftlichen Anlässen jeglicher Art getrunken werden) und preislich für fast jedermann positioniert.

Das erste Hard Seltzer gab es schon Anfang der 90er-Jahre in den USA. Die Coors Brewing Company brachte 1993 einen Hard Seltzer unter dem Namen Zima auf den Markt. Dieser konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde 2008 schließlich eingestellt. Einen Neuanfang nahm Hard Seltzer 2013 in Boston, wo die Gründer der Marke Spiked Seltzer durch die Mineralwasserliebe ihrer Ehefrauen zu ihrem Produkt inspiriert wurden – so Version eins.

Version zwei: Nick Shields, damals Hard-Seltzer-Brand-Manager für die Biermarke Haffenreffer, hatte ein alkoholisches Seltzer-Wasser-Produkt konzipiert, nachdem er angeblich in einer Kneipe in Westport/Connecticut gesehen hatte, wie „fünf Frauen nacheinander Wodka-Limonaden bestellten“. Kurz darauf verpackte er unter dem Namen Spiked Seltzer ein Wodka-Selters-Getränk in einer Dose.
Im September 2016 verkaufte Shields die Idee an Anheuser-Busch für einen unbekannten Preis und Anheuser-Busch benennt es Anfang 2019 in Bon & Viv um. Nur wenige Monate nach der Übernahme durch Anheuser-Busch verdoppelt Spiked Seltzer seine Präsenz durch eine Expansion in elf Staaten im

Mittleren Atlantik und Südosten.

2016 bringt das Unternehmen Mark Anthony Brands unter dem Namen White Claw ein eigenes Hard-Seltzer-Produkt auf den Markt. Besitzer und CEO des Unternehmens mit Sitz in Chicago ist der Kanadier Anthony von Mandl, der zuvor sehr erfolgreich den Alcopop Mike’s Hard Lemonade vermarktet hatte.

Seit der Markteinführung 2016 habe White Claw seinen Umsatz von Jahr zu Jahr steigern können, und seit Januar 2020 sei White Claw die führende Marke für Hard Seltzer in den USA, heißt es. Von Mandl sagte „Forbes“, sein US-Geschäft werde 2020 voraussichtlich einen Umsatz von fast vier Milliarden US-Dollar erzielen.

„White Claw steht für ein Leben mit Low Carb, ketofreundlicher Ernährung und Crossfit“, zitiert die „Washington Post“ einen Analysten der Bank of America …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2021