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InBev Deutschland: Massiver Stellenabbau

von Monika Busch.

Eine Sturmflut von Empörung und Unverständnis schlug nach der Ankündigung ¬eines radikalen Stellenabbaus der Deutschland-Unit des AB-InBev-Konzerns entgegen. Deutschlandweit sollen 386 Arbeitsplätze einem massiven Sparkurs zum Opfer fallen.
Am Hauptsitz der Deutschland-Zentrale in Bremen und im nationalen Außendienst sollen allein 262 Stellen abgebaut werden. Der Braukonzern spricht „von schwierigem Fahrwasser“, die Gewerkschaft NGG spricht von „Profitgier“. Als völlig inakzeptabel bezeichnet die NGG den geplanten Stellenabbau. InBev Deutschland sei ein hochprofitables Unternehmen. In den Jahren 2008 und 2009 seien Gewinne im zweistelligen Millionenbereich erzielt worden. Der Grund seien Profit- und ¬Bonisteigerung, kritisiert die Gewerkschaft.
Die Bremer Hauptzentrale will die Strukturen von Vertrieb, Produktion und Verwaltung weiter verschlanken. Konzentrieren wolle man sich künftig auf die Kernbereiche Produktion und Vertrieb. Noch stärker zen¬tralisiert werden sollen alle Kundenprozesse und Servicefunktionen. So soll die Gastronomie auch telefonisch betreut werden, um die Zahl der persönlichen Besuche zu verringern. Umgesetzt werden sollen diese Maßnahmen 2010, „um den Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern“, so der Tenor aus Bremen. NGG-Gewerkschafter Dieter Nickel kündigte an: „Wir haben schon im Jahr 2009 Widerstand gegen die Stellenabbaupläne des Konzerns geleistet, und das werden wir auch in diesem Jahr tun.“ Die Betriebsräte und Belegschaften der deutschen Standorte würden diese Pläne keinesfalls mittragen.
In Belgien will der Konzern ebenfalls massiv Stellen abbauen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter, in Belgien sollen 299 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen. Aus Protest gegen die geplanten Entlassungen haben am Produktionsstandort Leuven Mitglieder der Gewerkschaft rund ein Dutzend Manager in einem Konferenzraum stundenlang als Geiseln genommen und ließen sie gegen zwei Uhr morgens wieder frei, berichtete der belgische Radiosender BRF. Insgesamt sollen in Westeuropa 800 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen.