von Dirk Grüttner
Das deutsche Qualitätswein-Anbaugebiet Saale-Unstrut wird in vielen Weinführern auf zwei Attribute – das nördlichste und eines der kleinsten Anbaugebiete zu sein – reduziert. Auch wenn diese beiden Attribute nicht falsch sind, werden sie der Region, den Weinen und den dort tätigen Menschen nicht annähernd gerecht.
Im Gegensatz zu vielen anderen -deutschen Qualitätswein-Anbaugebieten wachsen in der Saale-Unstrut-Region die bestockte Fläche sowie die Anzahl der Betriebe kontinuierlich. So wechseln immer mehr Menschen in der Region vom Neben- zum Haupterwerb im Weinanbau oder brillieren als Seiteneinsteiger mit Neugründungen von -Weingütern.
Parallel wächst auch die Qualität der dort produzierten Weine fortwährend. Das scheint sich jedoch bei vielen Weinkritikern noch nicht herumgesprochen zu haben. Insbesondere die trockenen Weiß- und Rotweine werden seit Jahren nicht so gut bewertet, wie sie wirklich sind. Auf der einen Seite ist das nicht besonders tragisch, da der Großteil der Weine in der Region verkauft und getrunken wird. Somit sind werbewirksame Top-Bewertungen nicht dringend notwendig. Andererseits würden sich die Winzer verständlicherweise über eine positive und gerechte Anerkennung ihrer Leistungen freuen.
Eine kleine Reise durch das Anbaugebiet
Der Autor und profunde Kenner des Anbaugebiets hat sich ganz bewusst für einen Besuch von weniger bekannten Weingütern entschieden, die es aufgrund ihrer Qualitätsbestrebungen verdient haben, stärker in den Fokus zu rücken. Denn auch sie stehen – wie die bereits überregional bekannten VDP-Prädikatsweingüter Lützkendorf und Pawis – für die besondere Erfolgsgeschichte des Weinanbaus in der Region.
Auch wenn Saale-Unstrut eines der kleinsten deutschen Anbaugebiete ist, lässt es sich nicht an einem Tag besuchen, da sich die derzeit rund 770 Hektar bestockter Fläche (75 Prozent Weiß- und 25 Prozent Rotweine) über die drei Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg verteilen.
Das Gros der Rebstöcke wächst auf Muschelkalk-Verwitterungsböden, Buntsandstein, Lößlehm oder Kupferschiefer. Mit durchschnittlich 50 Hektolitern pro Hektar liegen die Erträge im bundesweiten Vergleich am unteren Ende der Skala. …
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2018