Erntebilanz im Weinanbaugebiet

Erntebilanz im Weinanbaugebiet:

Kleinste Ernte seit Jahrzehnten liefert klassische Moselweine – außergewöhnlicher Jahrgang

von Monika Busch, Fotos: dgw

2024 ist ein klassischer Moseljahrgang, darin sind sich die Erzeuger einig. „Die Qualität ist gut, es ist ein Kabinett- und Spätlesejahr“, sagte Henning Seibert, Vorsitzender des Moselwein e. V., in der Herbstpressekonfe renz der Gebietsweinwerbung in Traben Trarbach. Gleichwohl: Die Erntemenge ist sehr gering – die kleinste in den vergangenen 50 Jahren. Frost im April, Hagel und Pilzkrankheiten haben die Traubenerträge massiv reduziert.

Viele Betriebe von der Ober- bis zur Terrassenmosel mussten zumindest in Teilen ihrer Weinberge ebenfalls bis zu 50 Prozent Frosteinbußen hinnehmen. Die Gesamtproduktion im Gebiet von Serrig bis Koblenz beläuft sich auf rund 510.000 Hektoliter, so die Schätzung des Weinbauverbands Mosel.

Damit liegt das Ergebnis des Jahrgangs 2024 um 30 Prozent niedriger als die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre. 2023 lag die Erntemenge mit 724.000 Hektolitern fast exakt beim Mittelwert der letzten zehn Jahrgänge. Der großflächige Frost im April traf auch viele Rebflächen an der gesamten Mosel hart, vor allem in Seitentälern wie an der Lieser.

Die ausgiebigen und ständigen Regenfälle in Verbindung mit hohen Temperaturen sorgten zudem für ein starkes Wachstum von Reben und begrünten Rebzeilen und somit für viele Arbeitsstunden zur Pflege der Weinberge.

Ein derart arbeitsreiches Jahr im Weinberg hat es nach Aussage vieler Winzerinnen und Winzer noch nie gegeben. Die Produktionskosten stiegen daher stark bei gleichzeitig geringem Ertrag. Teilweise habe es am gleichen Rebstock und innerhalb einer Traube massive Reifeunterschiede gegeben, wie Winzerin Stefanie Vornhecke aus Senheim berichtete.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2025.