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Mintel Report: Kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke 2020

Quelle: NürnbergMesse/Fachpack

Die Kategorie der kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränke hat das Potential, bis 2024 um sieben Prozent zu wachsen, sofern innovative Lösungen in den Bereichen Zuckerreduktion, Nachhaltigkeit und Geschmack umgesetzt werden, lautet das Ergebnis der Marktforschungsagentur Mintel.

Die wichtigsten Perspektiven (Mintel Report)

Gesundheit und Genuss müssen vereint werden
Zuckerreduktion ist ein wichtiges Thema in der Gesellschaft und wird für Erfrischungsgetränke eine immer größere Rolle spielen. Zuckerreduzierte/-freie Produkte müssen hinsichtlich Geschmack und Natürlichkeit jedoch weiter optimiert werden. Vitamin-/Mineralstoffanreicherung kann ebenfalls den Gesundheitsfaktor erhöhen.

Premiumisierung ist nötig, um Wettbewerbsfähigkeit zu stärken
Innovation bei Geschmacksrichtungen sollte neben neuartigen Rezepturen auch einen Fokus auf Qualität und Herkunft ausgewählter Inhaltsstoffe setzen. Ethisches Engagement kann ebenfalls helfen, einen Premiumcharakter zu verleihen. Dies muss ausnahmslos authentisch und glaubwürdig sein, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen.

Innovative Lösungen zur Reduktion von Verpackungsmüll sind ein Muss
Nachhaltige Verpackung spielt für Verbraucher eine wachsende Rolle und regt sie sogar zum Markenwechsel an. Neben umweltfreundlichen Materialien sollten Hersteller auf lange Sicht auch alternative Formate und Konzepte, wie beispielsweise Karbonisierungsgeräte für zu Hause, in Betracht ziehen.

Genussdefizit bei Light-Erfrischungsgetränken limitiert
Wachstum trotz omnipräsenter Zuckerdebatte
Rund 70 Prozent trinken kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke. Im Jahr 2019 betrug der Marktwert im Einzelhandel schätzungsweise 5.031 Millionen Euro und wird bis 2024 um geschätzte 7 Prozent wachsen. Die Entwicklung des Marktvolumens wird hingegen als negativ prognostiziert.
Denn Trotz omnipräsenter Zuckerdebatte greifen mehr Verbraucher (61%) zu der zuckerhaltigen Standardvariante als zu einer zuckerfreien/-reduzierten Light-Version (35%). Dies dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass nur acht Prozent der Deutschen diese mit Genuss verbinden.
Hersteller sind also herausgefordert, attraktive Light-Versionen zu kreieren. Denn nicht nur Medien und Politik verfolgen dieses Thema, sondern auch 71 Prozent der Konsumenten von Erfrischungsgetränken fordern, dass sich Hersteller stärker für eine Zuckerreduktion in diesen Getränken einsetzen.

Plastikmülldebatte erfordert innovative Verpackungslösungen
Die Kritik an Verpackungsabfällen – speziell von Plastikverpackungen – ist in Deutschland allgegenwärtig. Dies schlägt sich auch im Konsumentenverhalten nieder. So sagen 62 Prozent der Verbraucher, dass sie sich mehr Gedanken um Verpackungsmüll machen als noch vor einem Jahr. Weiterhin suchen 40 Prozent der Käufer aktiv nach recyclingfähigen und 31 Prozent nach biologisch abbaubaren Verpackungen.

Rückläufiger Alkoholkonsum in Deutschland stellt Chance für Erfrischungsgetränke dar
Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist rückläufig. Dies könnte dafür sprechen dass unter anderem die Marketingkampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Verbands der Privaten Krankenversicherung (Anm. der Redaktion: ebenso die Maßnahmen und Aufklärung der Spirituosenbranche/BSI und der deutschen Brauer) gefruchtet haben.
Da Erfrischungsgetränke insbesondere in Situationen, in denen typischerweise alkoholische Getränke konsumiert werden, mit diesen konkurrieren, dürfte der rückläufige Alkoholkonsum den Umsatz an Erfrischungsgetränken begünstigen.
Herausfordernd ist allerdings, dass im Moment nur wenige deutsche Verbraucher Erfrischungsgetränke für eine geeignete Alternative zu alkoholischen Getränken halten.

Junge Verbraucher sind die Hauptkonsumenten von kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken
Während junge Verbraucher generell die Hauptverbraucher von Erfrischungsgetränken sind, ist die Konsumhäufigkeit von Light-Versionen bei älteren Verbrauchern auffällig hoch.
So trinkt knapp ein Drittel (31%) der über 55-Jährigen diese mehrmals pro Tag. Bei den 16-24 Jährigen sind es hingegen nur 12 Prozent. Hersteller sollten sich also um die größere junge Zielgruppe und die kleinere Anzahl an älteren Vieltrinkern bemühen.

Verbraucher wollen: neue Geschmacksrichtungen
Saisonale und limitierte Geschmacksvarianten stellen eine gute Option dar, dem Verbraucherwunsch nach Neuem zu begegnen und damit die Nachfrage anzukurbeln. So geben 42 Prozent der Konsumenten von Erfrischungstränken an, dass Geschmacksneuheiten zu einem höheren Konsum verleiten. Dass dies vor allem für jüngere Altersgruppen zutrifft, überrascht aufgrund ihrer grundsätzlich höheren Experimentierfreudigkeit wenig.

Verbraucher wollen: Zuckerreduktion
Die omnipräsente Zuckerdebatte in Deutschland spiegelt sich in den Faktoren wider, die Verbraucher bei der Auswahl von gesünderen karbonisierten Erfrischungsgetränken am wichtigsten finden. So werden zuckerbezogene Faktoren mit Abstand als am wichtigsten betrachtet.

Verbraucher wollen: Vitamin-/Mineralstoffanreicherung
35 Prozent derjenigen, die Erfrischungsgetränke konsumieren, interessieren sich für vitamin-/mineralstoffreiche Erfrischungsgetränke, wobei Frauen besonders hohes Interesse zeigen.
Dennoch lobten zwischen 2015 und 2019 nur 3 Prozent der neu eingeführten Erfrischungsgetränken eine Anreicherung mit Vitaminen/Mineralstoffen aus. Dies deutet auf eine von der Branche bisher ungenutzte Chance hin. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 06-07/2020