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Lust und Laster mit „Maß“ genießen

Es gibt immer Gründe, zu feiern: Geburtstage, ­Fasching, Ostern, Hochzeiten und viele, viele mehr. Es ist völlig normal, dass bei diesen Anlässen Alkohol ­angeboten und getrunken wird. In geselliger Runde trinkt man dann auch das eine oder andere Gläschen. Alkohol gehört, in unserem Kulturkreis, bei gesellschaftlichen Anlässen einfach mit dazu.

Wenn man nicht mittrinken will, gibt es eigentlich nur drei Gründe, die sofort akzeptiert werden, ohne dass man schief angeschaut wird: Entweder man ist schwanger, nimmt Medikamente oder man muss noch Auto fahren. Ansonsten heißt es dann oft: „Ach komm, ein Gläschen geht doch!“ Oder man bekommt einfach mit den Worten „Stell dich nicht so an“ eins in die Hand gedrückt. Es gibt wohl keine gesellschaftlich anerkanntere Droge als den Alkohol. Selbst wenn man an der Bar arbeitet, sind einige Chefs immer noch der Meinung, man solle mittrinken, wenn man eingeladen wird. Schülern raten wir immer, sich dann doch bitte einen Energydrink oder einen alkoholfreien Cocktail ausgeben zu lassen. Wenn der Chef dennoch darauf besteht, sollte man sich eine sogenannte Spuckflasche in Reichweite stellen oder gleich den Arbeitgeber wechseln. Wenn wir alles getrunken hätten, was uns ausgegeben wurde, würden wir heute wahrscheinlich nicht für die dgw schreiben.
Es ist das Maß, das wichtig ist. Alkohol ist ein Genussmittel. Die Industrie – Hacker-Pschorr, Diageo oder Ricard Pernod – steht zu ihrem Slogan „Genuss mit Verantwortung“. Auch die Berufsverbände engagieren sich weltweit, um den Genuss in den Vordergrund zu stellen und um zu zeigen, welch tolle Produkte es gibt und wie man mit ihnen umgeht. Bacardi Deutschland zum Beispiel hat in Kooperation mit der DBU und der IBA das Buch „Sinn für Verantwortung“ herausgebracht mit vielen Fakten, Tipps und Tricks.
Alkohol kann nicht nur lecker sein, sondern auch viel Spaß und Freude bereiten. In geselliger Runde werden dann auch ab und an alte Trinkspiele ausgepackt, beispielsweise Kartenblasen oder Mäxchen. Heutzutage gibt es sogar Mensch ärgere dich nicht und Monopoly als Trinkspiele.
Doch Vorsicht! Gerade bei diesen Spielen vergisst man schnell, dass man Alkohol konsumiert und keine Gummibärchen oder Schokolade. Die meisten von uns haben irgendwann einmal die eigenen Grenzen kennengelernt. Denn wer ist nicht schon einmal nach einer durchzechten Nacht im Bett Karussell gefahren oder musste, wie es die Jugend heute so schön ausdrückt, „Jörg“ suchen. Am nächsten Tag bekommt man zusätzlich noch nette Komplimente wie „Mann, siehst du scheiße aus“, „Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils“ oder „Wo früher deine Leber war, ist heute eine Minibar“.
Wir möchten hier definitiv keinen Kontra-Alkohol-Artikel schreiben, denn wenn alle abstinent lebten, wären wir arbeitslos. Doch es gibt eine Ausnahme, bei der der Spaß aufhört und bei der ­Industrie, Berufsverbände, Gastronomen, Barkeeper, Servicekräfte, Türsteher, Bar-, Hotel- und Restaurantfachschulen sowie Politiker einfach zusammenhalten müssen: KEIN ALKOHOL FÜR KINDER UND JUGENDLICHE!!! …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 05/2011