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News g’zapft

von Monika Busch.

Mit Radler, Biermischgetränken in innovativen Geschmacksrichtungen, alkoholfreien Bieren und diversen Spezialbieren kämpfen die deutschen Brauereien gegen den rückläufigen Bierdurst.

Weltweit reagieren die Biergiganten mit Akquisitionen. Ein Beispiel: die geplante feindliche Übernahme des australischen Konkurrenten Foster’s durch den britischen Braukonzern SAB Miller (wir berichteten). Der zweite Versuch scheiterte ebenso wie der erste Versuch im Juni dieses Jahres. Die Geschäftsführung der Australier hatte das erste Angebot empört als zu gering abgelehnt. Beim zweiten Versuch wollen die Briten den Aktionären ihre Milliarden direkt schmackhaft machen. Bisher ohne Erfolg.
„Rheinisches aus Fass und Küche“ will die neue StäV auf Deutschlands Ferien-, Promi- und Partyinsel Nummer eins, Sylt, bringen. Die Systemsäulen des Gastronomiekonzepts basieren auf „rheinischer Lebensart im Zeichen von Gaffel Kölsch mit politisch und zeitgeschichtlich orientiertem Ambiente“ sowie einer „hohen Affinität zu Politik, Medien und medialen Events“. Die Väter aller StäVs, Friedel Drautzburg und Harald Grunert, machen nun auf Sylt im ehemaligen Deutschen Eck unmittelbar am Bahnhof Westerland mit Andreas Bernert als Wirt und Günter Lissner als Geschäftsführer nach dem Motto „Es muss ja nicht immer Schampus sein, solange Kölsch für rheinische Lebensart steht“ gemeinsame Sache. Angeschlossen an die StäV ist die Currywurst- und Imbissstation „Is’ mir wurscht“. Dort wird es unter anderem die StäV-bekannte Kultcurrywurst nach dem Geschmack von Exbundeskanzler Gerhard Schröder geben.
Die Bitburger-Braugruppe hat für die Marke Köstritzer eine eigenständige Markenflasche mit neuem Etikettendesign eingeführt. Das neue 0,5-Liter-Gebinde wird bundesweit sukzessive die klassische Köstritzer-NRW-Flasche ersetzen. Ausgeliefert werden zunächst 20 Millionen Flaschen. Im ersten Schritt soll die Dauer der Umstellung etwa acht Monate betragen. Rund ein Kilogramm leichter wird der im November 2010 eingeführte neue ­Köstritzer-Kasten durch die Flaschenumstellung.
Neues Sportsponsoring für die Krombacher-Brauerei: Seit Beginn der Saison 2011/2012 sind die Kreuztaler neuer Premiumpartner der Basketballer des FC Bayern München. Die langfristige Partnerschaft beinhaltet eine Zusammenarbeit bei etlichen Werbe- und ­Verkaufsförderungsmaßnahmen, ­insbesondere die Ausschankrechte für alle Krombacher- und Schweppes-Produkte.
Die private Braumanufaktur Landskron aus Görlitz bezeichnet ihre 21er-Fassbrause, die zunächst als Sommerspecial 2011 geplant war, als Verkaufsschlager. Von der roten Himbeerbrause für Kinder – ohne Hopfen und Malz, kalorienarm, mit natürlichen Aromen und Farbstoffen – wurden nach nur drei Monaten mehr als 80.000 Liter abgesetzt. Großen Anklang findet auch die pinkfarbene Fünf-Liter-Einwegdose mit Zapfhahn. …
Und last, but not least meldet sich Viktor in dieser Ausgabe noch einmal zu Wort.

„Männer trinken lieber Bier als Wein“
– es lebe (mal wieder) die Statistik!

Nein, so olle Zitate wie das Winston Churchill zugeschriebene „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“ verwendet Frauchen natürlich nicht. Dennoch kam es ihm wieder in den Sinn, als es vor Kurzem in einer Zeitschrift für Männergesundheit (keine Schleichwerbung in diesem Heft, aber wer Englisch kann, ist klar im Vorteil) las: „Vorurteil entlarvt: Ein Großteil der deutschen Männer zieht ein Glas Wein dem Hopfensaft vor“.
Hatte doch diese Zeitschrift in einer Onlineumfrage herausgefunden, dass 68 Prozent der deutschen Männer lieber Wein als Bier trinken. Für diesen Genuss würde die Mehrzahl auch tief in die Tasche greifen und mehr als zehn Euro pro Flasche ausgeben. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich, dachte der doch bisher immer, dass nur noch die Frauen den seit Jahren sinkenden Pro-Kopf-Verbrauch an Bier stoppen könnten. Jetzt lassen auch noch die Männer die Brauer im Stich, zumindest wenn es nach den Ergebnissen der Umfrage geht.
Es ist schon erstaunlich, mit welchen Schlagzeilen immer wieder versucht wird, Leser zum Kauf oder Abonnement einer Zeitschrift zu animieren (Gott sei Dank ist Frauchen da ganz anders!). Ob eigentlich irgendjemand glaubt, mit solchen Bauerntricks jemanden zu überzeugen?
Zurück zu den Zitaten über Statistiken. Wesentlich treffender war da der frühere Bundespräsident Johannes Rau. Er sagte: „Für viele hat die Statistik die gleiche Funktion wie die Laterne für den Betrunkenen – sie gibt ihm Halt, ohne ihn zu erleuchten.“ Und so ist es auch mit dieser Umfrage. Am besten gar nicht erst darum kümmern, sondern in Ruhe ein wunderbares, köstliches Bier trinken.
Ach so, noch eine Information: An dieser Onlineumfrage beteiligten sich insgesamt 1.423 Menschen, wahrscheinlich von einem Onlineterminal aus in der Rüdesheimer Drosselgasse an einem Samstagabend um 22 Uhr. Denn nur so lässt sich ein weiteres Ergebnis der Umfrage erklären: Knapp 40 Prozent der Teilnehmer gaben darin zu, schon einmal eine Flasche Wein geöffnet zu haben, um eine Frau betrunken zu machen.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10/2011