von Christian Kalkbrenner – exklusiv für dgw
Wie können Sie systematisch neue Geschäftsfelder finden?
Verlassen Sie die eingefahrenen Wege des Alltags und nutzen Sie die Möglichkeiten des Querdenkens. Stellen Sie Vorhandenes infrage und beleuchten Sie Probleme von allen Seiten. Um sich dabei nicht zu verzetteln, können Sie die aufgeführte Checkliste nutzen, mit der Sie sehr zielorientiert und mit überschaubarem zeitlichen Aufwand zu interessanten Ergebnissen kommen.
Die Anzeichen für einen konjunkturellen Abschwung sind überdeutlich. Doch noch sind die Unternehmen damit beschäftigt, die Aufträge abzuarbeiten. Für Strategie und systematische Neukundengewinnung fehlt neben der Zeit oft auch die momentane Notwendigkeit. Doch sobald die Nachfrage nachlässt, steht der Verkauf wieder im Brennpunkt des Unternehmens. Er soll dann retten, was zu retten ist, und möglichst viele Aufträge zu einigermaßen akzeptablen Konditionen holen. Und schon geht in der Getränkeindustrie wieder die Rabattschlacht los.
Sehen Sie dieser Entwicklung nicht tatenlos zu. Arbeiten Sie schon heute daran, rechtzeitig die wegbrechende Nachfrage durch neue Kunden auszugleichen. Wie? Indem Sie sich damit beschäftigen, neue Geschäftsfelder zu finden – sowohl mit neuen Problemlösungen als auch mit neuen Marktsegmenten. In diesem Beitrag erhalten Sie ein bewährtes Rezept dazu.
1. Fantasie
Albert Einstein hat einmal gesagt: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Und damit ist der wichtigste Bestandteil schon beschrieben: Fantasie. Die Freiheit, querzudenken, interdisziplinär zu vernetzen, Vorhandenes infrage und auf den Kopf zu stellen.
2. Zeit
Zeit für Fantasie. Abends auf dem Nachhauseweg in der S-Bahn? Zwei Stunden beim Jahresmeeting der Geschäftsleitungsmitglieder? Diese kurzen Phasen reichen nicht. Geben Sie sich und Ihren Mitverantwortlichen mehr zeitlichen Freiraum. Ob drei Tage in einer Hütte in den Bergen oder 24 Stunden am Stück in der Firma (wie es ein australisches Unternehmen regelmäßig macht) – wichtig dabei ist, dass der Kontext stimmt.
3. Disziplin
Zwingen Sie sich, eine richtige Neuerung hervorzubringen. Setzen Sie sich verbindliche Ziele. Nehmen Sie sich vor, ein- bis zweimal im Jahr eine marktfähige Innovation zu erzeugen, die geeignet ist, PR-wirksam vermarktet zu werden. In Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens dürfen es auch weit mehr Neuerungen sein.
4. Mehrere Köpfe, viele Schultern
Verteilen Sie die Last der Innovation auf mehrere Personen. Nehmen Sie den Druck von den bisherigen Innovatoren und bereichern Sie diese um das Wissen und die Erfahrung anderer. Natürlich ist häufig der Chef auch der Chef-Erfinder oder sind die professionellen Entwickler für die Kreation von neuen Wegen verantwortlich. Doch beide Gruppen haben – bei aller Genialität – nur begrenztes Wissen. Und die Sichtweise von Dritten bringt interessante neue und häufig auch einfach umzusetzende Anregungen.
5. Checkliste zum Querdenken
Um dem Querdenken auf die Sprünge zu helfen, sind Checklisten und Fragestellungen effektive Begleiter. Sie stellen sicher, dass das Problem von vielen Seiten beleuchtet wird – und erfahrungsgemäß resultiert aus dieser Vorgehensweise irgendwann das berühmte „Heureka“. Für diesen Kreativprozess gilt das bekannte Zitat von Thomas Alva Edison: „Genie ist ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.“ Im weiteren Beitrag finden Sie eine Checkliste als Beispiel.
6. Mut
Es gibt einen Zeitpunkt, ab dem entschieden werden muss, auf welche Weise etwas zu tun ist. In aller Regel ist das eine Entscheidung unter Unsicherheit und mit einem gewissen unternehmerischen Risiko. Gehen Sie davon aus, dass Ihre sorgfältig aufgestellten Überlegungen und Konzepte in der Praxis unterschiedlich einschlagen. Häufig genau anders als gedacht. …
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2012