(bu) Als ein gesundes Getränk für „echte Wikinger“ umschreibt Dabjartur Arilíusson, Besitzer von Brugghús Steoja, das Walbier, gebraut für das isländische Festival Thorrablot in Kooperation mit dem isländischen Walfangunternehmen Hvalur hf. Angeboten wird es nur vom 24. Januar bis zum 22. Februar 2014 als Getränk zum Festival. Zu dieser Zeit essen die Leute viele Dinge, die normalerweise nicht auf den Tisch kommen, beispielsweise Schafsköpfe. Da erscheint ein Bier mit Walmehl, welches angeblich proteinreich und kaum fetthaltig ist, sowie ohne Zuckerzusatz schon fast harmlos.
Diese Bekanntgabe sorgte für Proteste und große Empörung bei den Umweltschützern. Das im Bier verwendete Walmehl entsteht als Nebenprodukt beim Auskochen des Walfleisches zur Ölgewinnung. Laut Etikett enthält das Bier neben isländischem Wasser, Malz, Hopfen und Walmehl von Hvalur hf, gefiltert und pasteurisiert. „Es verwundert nicht, dass Kristján Loftson, Besitzer von Hvalur hf, hier die Finger im Spiel hat. Im letzten Jahr machte er mit Finnwalen als Treibstoff für seine Walfangschiffe und mit Finnwal-Leckerchens für japanische Haushunde Schlagzeilen, nun kommt also das Walbier“, sagt Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC.
„Schade, dass ein junges isländisches Unternehmen sich für Loftson und seine Jagd auf eine bedrohte Art als Zugpferd für ihre Produkte entschieden hat. Ein majestätisches Lebewesen, das über 90 Jahre alt werden kann, zum Inhaltsstoff auf einer Bierflasche zu degradieren, ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit“, steht für Fuchs fest.