von Monika Busch.
„Das Wetter hat vielen Brauern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Grund für die deutlichen Absatzeinbußen in Deutschland ist der lange Winter, auf den ein durchwachsener Sommer folgte“, lautet das Fazit von Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds (DBB), zum Braujahr 2013.
Laut Statistischem Bundesamt sank der Bierabsatz 2013 um zwei Prozent beziehungsweise 1,9 Millionen Hektoliter auf 94,6 Millionen Hektoliter – die niedrigste Menge seit der Wiedervereinigung (dgw 3/2014). Als „ermutigende Trends“ bezeichnet der DBB beispielsweise „die anhaltend starke Nachfrage nach deutschen Bieren aus dem außereuropäischen Ausland wie China und USA, eine weiterhin hohe Nachfrage hierzulande nach Biermischgetränken und alkoholfreien Bieren sowie die hervorragende Resonanz auf neue Bierstile“.
Gewachsen ist die Zahl der Braustätten in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt ist in den letzten fünf Jahren die Zahl der Brauereien von 1.331 (2009) auf aktuell 1.349 Betriebe gestiegen. Abgezeichnet hat sich ein deutlicher Strukturwandel: Die Anzahl der Betriebe mit einem Ausstoß von bis zu 5.000 Hektolitern ist von 494 (1990) auf 924 (2013) gestiegen; mittlerweile entfällt diese Größenordnung auf rund 70 Prozent aller deutschen Brauereien. Deutlich reduziert hat sich die Zahl der mittelständischen Brauereien mit einer Jahresproduktion von 5.000 bis 500.000 Hektolitern.
Erhöht hat sich der Werbeaufwand der deutschen Brauereien 2012 im Vergleich zum Jahr 2011 – im Jahresvergleich um durchschnittlich 1,77 Euro pro Hektoliter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Münchner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB – Linn Goppold Treuhand.
Die Auswertung der HLB-Vergleichsanalyse zeigt, dass Material- und Personalaufwand die größten negativen Einflussgrößen auf die Ertragslage bleiben – sie nehmen 49,4 Prozent der betrieblichen Leistung in Anspruch. Eine weitere Erkenntnis: „In der Regel halten gute Brauereien ihre positiven Ergebnisse, wohingegen defizitäre Brauereien eine leichte Ergebnissteigerung verbuchen.“
Bitburger-Braugruppe
Die alkoholfreie Bitburger-Range 0,0 % hat die Unternehmenserwartungen mit einem Plus von fast 60 Prozent 2013 mehr als erfüllt. Wie Dr. Werner Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger-Braugruppe, ausführte, solle die Strategie der Portfolioerweiterung im alkoholfreien Segment weiter vorangetrieben werden.
Das Gruppenjahresergebnis 2013 mit einem Ausstoß von 7,47 Millionen Hektolitern (2012: 7,49 Mio. Hektoliter) bezeichnet Werner Wolf als „stabil“. Die Bruttoumsatzerlöse werden auf rund 770 Millionen Euro beziffert (2012: 774 Mio. Euro). Die Marke Bitburger, das Flaggschiff der Unternehmensgruppe, blieb mit einem Absatz von rund vier Millionen Hektolitern stabil.
Mit dem Neuling Malvit will das Eifeler Unternehmen im alkoholfreien Segment der Erfrischungsgetränke punkten. Das Getränk enthält Wasser, Getreide, Zitronensaft sowie Zitronen- und Limettenöl, keinen Zucker, keine Konservierungsstoffe und wird als kalorienarm ausgelobt. Gebraut wird am Standort der Licher-Brauerei, erhältlich ist es in Handel und Gastronomie.
Brau Holding International – BHI
Die Braugruppe, zu der die Paulaner-Brauerei-Gruppe, 63 Prozent der Kulmbacher-Gruppe sowie die Südwest-Gruppe zählen, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 AC-Nielsen-Zahlen zufolge (1,2 Prozent Marktanteil nach Umsatz) in ihrem Kernmarkt (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen) erstmals die Marktführerschaft im Handel übernommen.
Berichtet wird von einer Umsatzsteigerung um 2,3 Prozent bei den selbst produzierten Bieren und alkoholfreien Getränken. Nach vorläufigen Zahlen lag der Gesamtumsatz mit 588 Millionen Euro um 2,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang sei durch Sondereffekte bedingt, insbesondere bei den Beteiligungen im Getränkehandels- und Großhandelsgeschäft, heißt es.
Der Bierabsatz der BHI addierte sich auf 5,5 Millionen Hektoliter – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1,2 Prozent. Auf dem deutschen Markt schlug ein Plus von 1,3 Prozent zu Buche. Das internationale Wachstum stieg lediglich um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit fast 10 Prozent Wachstum. Geschuldet sei dies dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld in einigen Teilen Europas.
Als „besten Monat in der Unternehmensgeschichte“ bezeichnet Roland Tobias, Sprecher der Geschäftsführung der BHI, den Juli 2013. „Mehr als 600.000 Hektoliter wurden allein in diesem Monat verkauft“, so Tobias.
Die Marke Paulaner steigerte laut Unternehmensmeldung den Absatz um 1,5 Prozent. Damit hätten Umsatz wie auch Ergebnis eine neue Höchstmarke erreicht. Um etwa sechs Prozent legte das
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