Specialist Insight by Gregory Dal Piaz
Unsere Einstellung zu Wein wandelt sich. Während der Blick vielleicht noch von Burgunder und Barolo, Cabernet und Chardonnay bestimmt wird, gerät das in der Vergangenheit Vertraute langsam immer weiter außer Reichweite für normale Verbraucher.
Die Preise für diese anerkannten Stars der Weinwelt schaffen Raum und Anreiz zugleich für einige Stars von morgen. Das soll nicht heißen, dass der Öküzgözü aus der Türkei bald Ihren Cabernet ersetzen wird, aber es bedeutet, dass Sie bald wahrscheinlich öfter Gelegenheit haben werden, Öküzgözü zu probieren – was gut ist und sicherlich nicht immer so war.
Die Weinkonsumenten von heute sind nicht mehr so an Konventionen gebunden wie die vergangener Jahrzehnte. Die Klassifizierungen in Bordeaux und Burgunder sind für viele neue Weinkonsumenten bei Weitem nicht so wichtig und spannend wie Qvevri-Weine aus Georgien oder auch Rieslinge von den New Yorker Finger Lakes. Die Gründe dafür sind natürlich vielfältig. Einen gewissen Einfluss haben die steigenden Preise, denn die angesagten neuen Weine tendieren dazu, preislich gut zu liegen. Aber es sind auch stärkere Kräfte am Werk wie eine Rückbesinnung auf alles, was regional und natürlich ist. Und die Spannung bei der Entdeckung trägt ihren Teil zur Exploration dieser weniger bekannten Anbaugebiete bei.
Auch wenn viele von uns Fachleuten manchmal solche Regionen gering schätzen, die noch nicht im vollen Umfang von Investitionen profitieren, ist es doch bemerkenswert, dass gerade diese Regionen verstärkt internationale Aufmerksamkeit mit ihren Weinen erregen. Dabei hat jede Region ihre eigenen „Apostel“, die ihr Zugang zu einem immer neugierigeren und abenteuerlustigen Publikum sichern.
Es ist also höchste Zeit, auch Weinen, die nicht zu den „üblichen Verdächtigen“ gehören, Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist an der Zeit, Regionen Aufmerksamkeit zu schenken, die uns das eine oder andere über die Vielfalt und Schönheit des Weins lehren. Es ist an der Zeit, Teilen der…
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2015