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„Handelsmarken in der Reifephase“

(bu) Die sich ständig weiterent­wickelnde Einzelhandelslandschaft, aufgeklärte Konsumenten sowie der anhaltende Preiskrieg zwischen den Einzelhändlern offenbaren erste Anzeichen von einem Abschwung der Handelsmarken beziehungsweise erste Rückgänge der Handelsmarken in bestimmten Kanälen.
Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Special-Report „Private Label in Western Economies“ von Information Resources (IRI) mit dem Untertitel „Closing the price gap, losing share“.
Die Marktforscher analysierten die Entwicklung von Handelsmarken in sieben europäischen Kernländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien und Griechenland) und den USA.
Dem Report zufolge sind die Handelsmarken in Wert und Stück europaweit um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesunken, stellen damit aber immer noch 38,7 Prozent der Gesamtumsätze im Wert und mit einem Anteil von 48,9 Prozent nahezu die Hälfte aller Stückabsätze.
„Handelsmarken wurden traditio­nellerweise von Konsumenten als Möglichkeit erkannt, ihre wöchentlichen Einkaufskosten zu reduzieren. Für die Einzelhändler ergab sich daraus die Chance, den Absatz anzukurbeln und von wachsenden Margen zu profitieren. Nun verändert sich die Handelslandschaft in Europa zunehmend, getrieben von preisbewussten Konsumenten und einem aggressiven Preiskrieg zwischen den Handelsunternehmen. Handelsmarken, so scheint es, haben ihren Höhepunkt in Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien und den Niederlanden bereits erreicht, da hier der Marktanteil nach Umsatz nur noch langsam wächst beziehungsweise erstmals seit sieben Jahren schrumpft“, erläutert Tim Eales, Autor des IRI-Special-Reports und Strategic Director bei IRI.
Ermittelt wurde zudem, dass die Preisspanne zwischen (nationalen) Marken und Handelsmarken immer kleiner wird. „Handelsmarken befinden sich inzwischen in der Reifephase, und die Einzelhändler verabschieden sich von aggressiven Werbeaktionen und Niedrigpreisen. Faktisch ist das Preisniveau gestiegen, um die steigenden Ansprüche der Konsumenten an höhere Qualität und Premiumprodukte zu decken“, so Tim Eales.