Frauchen freut sich immer, wenn in den Zeitungen Werbung für Hundefutter abgedruckt ist. So kann es nämlich wunderbar vergleichen, wo es gerade besonders preiswerte Angebote gibt, die es dann für mich kauft. Damit soll aber demnächst wohl Schluss sein, zumindest, wenn es nach der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner geht.
Die will nämlich „in der Kommunikation für Werbe- und Marketingzwecke des Einzelhandels eine Preisangabe für Fleisch verbieten“. So stand es zumindest im August dieses Jahres in der Zeitung. Und da ich gern Fleisch in meinem Hundefutter haben will, wird das wohl auch für meine Ernährung gelten. Die sei schon ein Teufelskerl, diese Frau Klöckner, meint Frauchen. Was die so alles umsetzen wolle …
Dumm nur, dass offensichtlich hinter dieser Idee nicht viel steckt. Das kam jetzt heraus, als ein Bundestagsabgeordneter der FDP die Ministerin nach Einzelheiten fragte. Fast ein Vierteljahr nach der Forderung sei die „fachliche Prüfung des grundsätzlichen Bedarfs und des Umfangs eines Preiswerbeverbots noch nicht abgeschlossen“. Immerhin wisse man aber, dass ein solches Verbot in den Schutzbereich verschiedener Grundrechte eingreifen würde und deshalb besonders gerechtfertigt werden müsse.
Schlimmer noch: Es gebe auch keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse, dass sich die Wertschätzung für Fleischprodukte durch ein solches Verbot erhöhte. Man wisse auch nicht, ob ein solches Verbot die nachgefragte Menge an Fleisch beeinflusse, ob dadurch die Lebensmittelverschwendung abnehme oder ob es Auswirkungen auf das Einkommen der Landwirte habe.
Mit anderen Worten: Nichts Genaues weiß die Ministerin nicht, aber das Preiswerbeverbot ist angeblich immer noch richtig. Und so müssen jetzt wahrscheinlich hoch bezahlte Juristinnen und Juristen im Ministerium einen entsprechenden Gesetzentwurf erstellen, der anderen Ministerien zur Stellungnahme vorgelegt wird – und dann irgendwann in der Versenkung verschwindet.
Frauchen meint, eine solche Einstellung kenne es auch von vielen anderen Plänen. Ruhig mal etwas fordern, eine Zeit lang in den Medien präsent sein und dann hoffen, dass sich niemand an die alten Forderungen erinnert.
Mich beruhigt das natürlich, denn ich weiß jetzt immerhin, dass Frauchen auch in Zukunft preiswertes Hundefutter für mich einkaufen wird. Frauchen ist auch beruhigt, denn die Frau Ministerin hat immerhin erklärt, dass sie nicht über ein ähnliches Verbot bei Wein nachdenke. Das Bier bleibt wahrscheinlich auch außen vor, denn Frau Klöckner ist nicht nur ehemalige Weinkönigin, sondern auch ehemalige Botschafterin des Bieres.
Euer Viktor