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An der Quelle mit Factoring?

von Martin Schwer

Längst sprudelt das Geld nicht mehr so üppig. Kunden zahlen langsam und die Banken knausern mit Krediten. Liquidität ist also gefragt, und hier kann Factoring eine sinnvolle Finanzierungsalternative darstellen. Allerdings gilt es, vorher genau hinzuschauen. Denn nicht jeder Betrieb profitiert von Factoring und nicht jeder Dienstleister bietet das nötige Know-how für die Getränkebranche.
Oft gleicht es der Quadratur des Kreises: Die Ansprüche von Handel und Verbrauchern erfordern immer neue Produkte und damit Investitionen. Gleichzeitig steigen Rohstoff- und Energiepreise kontinuierlich. Auf der anderen Seite gewinnt der „Lieferantenkredit“ immer mehr an Bedeutung, und bis das Geld auf dem Konto ist, vergeht viel Zeit. Wer hier keinen Puffer hat, ist schnell klamm. Immerhin lassen sich derart langsame Zahlungseingänge erheblich beschleunigen, wenn Forderungen verkauft werden. Beim Factoring – so nennt sich das Prinzip – kauft ein externer Dienstleister offene Rechnungen gegen eine Gebühr und übernimmt sogar das komplette Forderungsmanagement. Damit eröffnet Factoring Chancen und ergänzt die herkömmliche Unternehmensfinanzierung.
Ergänzung zur Hausbank

Auch die Getränkebranche kämpft mit der Zurückhaltung vieler Banken, und manchem Unternehmen fällt es mittlerweile schwer, die benötigten Kontokorrentkredite zu bekommen. Die Berater der Creditreform beispielsweise empfehlen alternative Finanzierungsformen gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen. Prof. Dr. Manfred Goeke, Wirtschaftswissenschaftler bei der DHBW Stuttgart, präzisiert diesen Rat: „Insbesondere wo es um Liquidität geht, ist Factoring ein wichtiges Thema.“ Hier geht es keineswegs darum, die Partnerschaft mit der Hausbank aufzukündigen. Im Gegenteil: Viele Banken reagieren ausgesprochen positiv auf Factoring. Denn auch die Bankberater schlafen besser, wenn sie durch zusätzliche Geldquellen ihrer Kunden nicht mit Zahlungsschwierigkeiten rechnen müssen. Goeke rät ohnehin dazu, Liquidität als Reserve des Unternehmens zu begreifen und Factoring als Mittel zu nutzen, diese so weit wie möglich zu erhalten: „Firmen sollten ihre Kreditlinien möglichst nicht ausreizen, denn dann bestehen keine Reserven mehr.“ Gerade in Krisenzeiten oder wenn es um Innovationen geht, können die Rücklagen dabei helfen, gestärkt in den Konkurrenzkampf zu gehen.
Der richtige Factor zählt

Wer Factoring als Alternative entdeckt hat, sollte den Partner in spe jedoch mit Bedacht auswählen. Grundsätzlich gilt: Der Dienstleister sollte auf jeden Fall Mitglied im Deutschen Factoring-Verband e. V. sein. Unseriöse Unternehmen bleiben so außen vor. Ein wichtiges Kriterium ist auch, dass der Factor über ein ausgewogenes Kunden- und Debitorenverhältnis verfügt. Die breite Positionierung eines Factors spie …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2010