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Brau Beviale 2010: im Zeichen des Hopfens

von Monika Busch., Fotos: dgw

„Die konjunkturelle Erholung sorgte dabei nicht nur für gute Stimmung während der drei Messetage, sondern beflügelte offensichtlich die Investitionsfreude vieler Entscheider“, lautet das Fazit von Rolf Keller, Mitglied der NürnbergMesse-Geschäftsleitung, zur diesjährigen Brau Beviale.

1.348 Aussteller und rund 33.000 Fachbesucher wurden während der Messetage vom 10. bis 12. November 2010 gezählt. Wie die NürnbergMesse weiter mitteilt, zeigten sich „beachtliche 97 Prozent“ der Fachbesucher mit dem Angebot rundum zufrieden. Jeder vierte Besucher reiste aus dem Ausland an, und rund 88 Prozent der Fachbesucher sind in die Investitionsentscheidungen ihrer Unternehmen eingebunden.
Auf Ausstellerseite waren 44 Länder vertreten, allen voran Unternehmen aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Belgien.
An dieser Stelle ein großes Lob an die Verantwortlichen der Brau Beviale: perfekte Organisation und beste Betreuung. Absolut hervorzuheben ist ein kleiner Informationsstand im Nürnberger Hauptbahnhof, wo immer „ein offenes Ohr“ für die Anliegen der Besucher vorhanden war. Zudem konnten Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr ohne „Anstehen“ erworben werden – gerne wieder.
Ein großes Thema während der diesjährigen Messe: Rohstoffknappheit und gleichzeitiger Hopfenüberschuss (dgw 9/2010). Stephan Barth, Erster Vorsitzender des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands, berichtete anlässlich der Pressekonferenz zur Hopfenernte und zum Hopfenmarkt 2010 im Rahmen der Brau Beviale, dass die Welternte mit etwa 98.000 Tonnen Hopfen, die circa 9.500 Tonnen Alpha ergeben werden, signifikant geringer als in den Vorjahren ausfallen werde, aber immer noch erheblich über dem Bedarf der Brauindustrie liege, der derzeit mit rund 7.500 Tonnen angenommen wird.
Allein die in Deutschland und den USA geernteten Mengen reichten aus, so Barth weiter, um die Versorgung des Weltmarkts mit Alpha sicherzustellen. Diese Überversorgung sei vor allem durch Hochalphasorten begründet und treffe keineswegs für jede am Markt gehandelte Sorte ausnahmslos zu. Barth appellierte wiederholt an die Pflanzer: „Weitere Rodungen sind daher Pflicht.“
Dr. Johann Pichlmaier, Präsident des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer e. V., geht davon aus, dass die Ernte 2010 – im Bundesgebiet eine Gesamtmenge von 34.100 Tonnen – zu knapp 90 Prozent über Vorverträge verkauft wurde mit „auskömmlichen Preisen“. Was allerdings nicht auf den Freihopfen zutreffe. Hier herrschten Marktpreise, die größtenteils weit unter den Produktionskosten lägen.
Geografisch anerkannt und geschützt sind jetzt nach vielen Jahren Anstrengung „Hopfen aus der Hallertau“ und „Tettnanger Hopfen“. Damit soll nicht nur die unrechtmäßige Verwendung der Markennamen verhindert, sondern auch aktive Absatzförderung betrieben werden.
Wachstum verzeichnet der deutsche Biermarkt kaum. Dieser Trend ist nicht neu, seit etlichen Jahren hat die Branche damit zu kämpfen. Für Diplom-Ingenieur Walter König, Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds e. V., steht fest: „Wo Mengen nicht mehr wachsen können, muss die Wertigkeit steigen. Nicht wenige der 1.300 in Deutschland brauenden Unternehmen versuchen, durch niedrigere Preise ihre Menge zu vergrößern, und schwächen dadurch die Attraktivität ihrer Marken.“
Für König stellt sich die Frage: „Vielleicht schrumpft der Biermarkt am Ende genau deswegen? Könnte es also sein, dass die …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10-11/2010