von Monika Busch.
Der amerikanische Craft Brewer – so nennen sich dort die unabhängigen, qualitätsbewussten Privatbrauer – Stone Brewing Co. hat den deutschen Markt im Visier.
In Europa wird nach einer Anlage mit einer Jahresproduktion von 25.000 bis 50.000 Hektolitern mit einer passenden Halle von mehr als 2.000 Quadratmetern gefahndet. Auf eine Ausschreibung im Frühjahr dieses Jahres kamen 45 Angebote in das kalifornische San Diego. Von einer mittelalterlichen Burg in Dänemark bis zu einer Anlage auf dem neuesten Stand der Technik in Italien. Zwischen zehn Standorten kann Stone Brewing in Deutschland wählen. Offerten kamen aus dem Saarland und Nordrhein-Westfalen. Standorte in Hamburg und Berlin sind ebenfalls im Gespräch.
Dennoch ist bislang für den Craft Brewer keine perfekte Lösung in Sicht. Derzeit prüft ein Scout die Bierstätten. CEO Greg Koch favorisiert den Standort Deutschland: „Es hat den Vorteil einer gewachsenen Brautradition und bietet zudem brauerfreundliche Rahmenbedingungen. Wenn wir hier etwas Passendes finden, würden wir uns sofort daraufstürzen.“
Wie Koch berichtet, steige in Europa die Nachfrage nach produzierten Stone-Bieren wie Pale Ale, Stone IPA oder Arrogant Bastard Ale. Daher solle vor Ort produziert werden, statt lange Transportwege auf Kosten von Qualität und Umwelt in Kauf zu nehmen. Gegenüber einem kritischen Urteil des traditionsbewussten Bierlands Deutschland gibt sich der CEO selbstbewusst: „Da sich unsere Biere erheblich von den traditio¬nellen europäischen Bierstilen unterscheiden, hoffen wir, das Spektrum des Biergenusses entscheidend zu erweitern.“
Über 1.400 sogenannte Craft Brewers existieren mittlerweile landesweit in den USA. Sie brauen mit natürlichen Rohstoffen und nach authentischen Braumethoden. Stone Brewing Co. beschäftigt aktuell 307 Mitarbeiter, der Jahresausstoß liegt bei knapp 160.000 Hektolitern.