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Die soziokulturellen Schlüsseltrends der 2010er-Jahre

Kreativer Kapitalismus:
Eine neue Gesellschaftsordnung
steht uns bevor

In der nächsten Dekade kommt es zu einer Weiterentwicklung des alten Industriekapitalismus über seine Bindungen an Kapital, Produktion und Profitabilität hinaus. Der Sozialstaat wird in einen „aktivierenden Staat“ transformiert und das Individuum und seine kreativen Fähigkeiten werden ins Zentrum der Produktivität gerückt.
Es geht nicht mehr um Produkte, Stückzahlen und Output, sondern um die Steigerung der gesellschaftlichen „Wohlfahrt“ im Sinne des Wohlergehens und der Selbstverwirklichung der Menschen.
Megatrend China:
Die Zehnerjahre werden – endgültig –
das chinesische Jahrzehnt

Entgegen den Befürchtungen einiger Experten wird Chinas Aufstieg auch durch die Krise nicht an Fahrt verlieren. Ganz im Gegenteil: China hat die weltweite Krise nicht nur genutzt, um sich wirtschaftlich und auf den wichtigen Zukunftsmärkten neu zu positionieren. Insgesamt setzt die Volksrepublik ihre Suche nach einer neuen, dynamischen Gesellschaftsordnung fort. Das wird die gesamte Welt in der kommenden Dekade beschäftigen und vor allem auch das demokratische System des Westens unter Legitimationsdruck setzen.
AppsWorld:
One-Touch-Applikationen treiben die digitale Revolution in die nächste Runde

Apples iPhone ist gewiss der größte Hardware-Erfolg der vergangenen Jahre. Aber im Zentrum dieses Erfolgs stehen nicht ausschließlich technische Eigenschaften.
Die eigentliche Faszination des Geräts machen jene lustigen, verrückten, nützlichen (und unnützen), faszinierenden und genialen kleinen Programme aus, von denen sich inzwischen über 100.000 Varianten herunterladen lassen. Die AppsWorld steht für die nächste Stufe der Digitalität unseres Alltags und wird sich endlich zu einem Empowerment für alle Nutzer entwickeln.
E-Energy:
Das energetische Netzwerk bringt den nächsten großen Infrastruktur- und Technologieboom

Längst dreht es sich bei der Energiefrage nicht mehr nur um Technik- und Effektivitätsprobleme. Bei der Zukunft der Energiemärkte geht es um den Sprung von der Zentralität zur Dezentralität – smarte (vernetzte, dezentrale, evolutionäre) Technologien einzusetzen gegen hierarchische, ineffiziente „old tech“.
Auf diese Weise entsteht in diesem Jahrzehnt ein Superboom, der die Konjunktur als Ganzes beflügeln und viele Technologien zu neuen Innovationen zusammenführen kann.
Map-o-mania:
die neue Lust am Kartografieren

Karten sind heute längst keine reinen Wegbeschreiber mehr. Angetrieben durch die starke Verbreitung des mobilen Internets, wandeln sie sich mehr und mehr zu interaktiven Wissenswerkzeugen, die unseren Alltag begleiten und mit bestimmen.
Im Zeitalter der individualisierten Lebensstile übernehmen Karten stärker denn je eine Orientierungsfunktion: Sie helfen uns, uns zu erinnern, uns eindeutig zu verorten – und verringern damit ebenso die Komplexität des modernen Lebens. In der kommenden Dekade werden die digitalisierten Karten noch schlauer werden. Sie werden genau wissen, wer wir sind, welche Vorlieben wir haben, und deshalb immer häufiger Einsatz auf den verschiedenen Märkten finden.
Fear Economy:
Wie Angst unser Bewusstsein prägt und Ökonomie und Gesellschaft verändert

Angst ist so alt wie die Menschheit selbst. Auch derzeit haben Verschwörungsformeln und Untergangsszenarien wieder einmal Hochkonjunktur: Nach der Jahrtausendwende und 9/11 bedrohen jetzt Weltwirtschaftskrise und Schweinegrippe die Menschheit.
Das Geschäft mit der Angst stellt sich indes für viele Unternehmen und Branchen als sehr gewinnbringend heraus. Das Bedürfnis nach Sicherheit wird in der nächsten Dekade weiter ansteigen und das Wertesystem der Gesellschaft beeinflussen. Der Trend-Report 2010 zeigt auf, wie die Ökonomie der Angst funktioniert.
Das 3-D-Wunder:
Der neueste Technologie-Hype heißt „3-D“ – ein Flop und ein Hype zugleich

Seit Menschen sich mit ihren eigenen Träumen auseinandersetzen, sehnen sie sich nach einem „Reich hinter den Spiegeln“ – einer künstlichen, aber beherrschbaren Wirklichkeit, in der man Abenteuer erleben und irgendwann einfach verschwinden kann.
Im kommenden Jahrzehnt geht die Technik, die räumliche Illusionen erzeugen kann, in die nächste Runde. Sicher ist: Die technischen Verfahren der 3-D-Technologien werden billiger und ausgereifter, Film, Fernsehen und Internet marschieren in die dritte Dimension. Aber ob und wie die 3-D-Technologie unsere Medienlandschaft revolutionieren wird, muss sich noch zeigen. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01/02/2010