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Bierjahr 2015 – Ausblick und Rückblick

von Monika Busch.

Die deutsche Brauwirtschaft zeigt sich insgesamt mit dem Jahr 2015 zufrieden. Mit rund 95,7 Millionen abgesetzten Hektolitern lag der Bierabsatz laut Statistischem Bundesamt mit einem Anstieg von 0,1 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Nicht enthalten sind die Zahlen für alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier.

Biermischungen machten 2015 mit 4,0 Millionen Hektolitern 4,2 Prozent des gesamten Bierabsatzes aus – gegenüber dem Jahr 2014 ein Minus von 2,9 Prozent.

Im Inland wurden 83,0 Prozent oder 79,5 Millionen Hektoliter der gesamten Biermenge abgesetzt – verglichen mit dem Jahr 2014 ein Minus von 0,7 Prozent. Gestiegen um 16,8 Prozent ist der Absatz in Drittländern mit 6,2 Millionen Hektolitern. Gemessen am Fußball-WM-Jahr 2014 ein respektables Ergebnis.

Impulse setzte im vergangenen Jahr das Exportgeschäft. „Deutsche Biere erfreuen sich im Ausland wachsender Beliebtheit. Auch das stabile Konsumklima in Deutschland und außergewöhnlich milde Temperaturen haben 2015 zu der positiven Entwicklung beigetragen“, so der Präsident des Deutschen Brauer-Bunds, Dr. Hans-Georg Eils.

Für 2016 erwartet die deutsche Brauwirtschaft Impulse durch die Europameisterschaft und durch den 500. Jahrestag des Reinheitsgebots. In Europa bleibt Deutschland größter Bierhersteller vor Russland, Großbritannien, Polen und Spanien.
Unangefochten auf Platz eins bei den hierzulande verkauften Biersorten ist nach wie vor Pils mit über 50 Prozent Marktanteil, gefolgt von Export- und Weizenbier. Die größten Steigerungsraten 2015 meldeten Getränkehändler beim Hellen und beim Alkoholfreien.

Veltins: „pudelwohl“

Plus 0,5 Prozent bilanzierte die Mescheder Familienbrauerei bei einem Ausstoß von 2,78 Millionen Hektolitern im zurückliegenden Geschäftsjahr und erzielte mit 309 Millionen Euro den besten Umsatz in der Brauereigeschichte.
„Wir spüren den erfreulichen Rückenwind in Handel und Gastronomie und fühlen uns im deutschen Biermarkt pudelwohl. Unsere Kontinuität und Berechenbarkeit sind verlässliche Garanten für eine solide Marktverankerung. Unser Innovationskurs trägt reife Früchte, die wir nun ernten können“, sagt der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber über das Jahresergebnis 2015.

Laut Unternehmensmitteilung übertraf Veltins Pilsener 2015 abermals den Vorjahresausstoß. Der Flaschenbierabsatz mit 1,57 Millionen Hektolitern (Mehrweg) entwickelte sich stabil. Mit einem Zuwachs von 12,2 Prozent auf 123.500 Hektoliter legte die Getränkedose deutlich zu. Veltins Radler einschließlich der alkoholfreien Variante wuchs um 16 Prozent.

Im Geschäftsfeld Gastronomie gingen 498.000 Hektoliter vom Fass. Bei der Biermix-Range V+ mit 351.100 Hektolitern schlug ein Minus von 8,3 Prozent zu Buche. Das Produkttrio im Fassbrausesegment sank um 19,2 Prozent auf 55.700 Hektoliter. Eine Erfolgsgeschichte schreibt die Landbierspezialität Grevensteiner Original. Im Berichtszeitraum legte sie um stolze 72,1 Prozent auf 90.500 Hektoliter zu.

Im Exportgeschäft konnte ein Zuwachs von 8,8 Prozent generiert werden. „Unser Fokus gilt unverändert dem soliden Wachstumspotenzial in den europäischen Märkten. Unsere Kontinuität zahlt sich inzwischen Jahr für Jahr aus“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb.

Der Veltins-Generalbevollmächtigte blickt positiv auf das laufende Jahr und erklärt: „Ein Blick auf unsere unternehmerische Performance genügt, um guter Dinge nach vorn zu schauen. Wir wissen um die strukturellen Rahmendaten des schrumpfenden Biermarkts, können aber getrost auf die Leistungskraft unseres Unternehmens und unserer Marken vertrauen. Wir glauben an individuelle Wachstumschancen im deutschen Biermarkt, der künftig aber nur noch weitsichtig aufgestellten Brauereien wirkliche wirtschaftliche Perspektiven bietet. Für Wackelkandidaten wird langfristig kein Platz mehr sein. Das Verbraucherurteil wird eine klare Sprache sprechen.“

Neulinge im Portfolio sind Grevensteiner Ur-Radler sowie die Sorten Remix Malt und Citrus bei der Biermix-Range V+. Im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots wird von der Familien­brauerei eine 0,5-Liter-Flasche aus den 1960er-Jahren mit Goldfolie um Kronkorken und Flaschenhals neu aufgelegt.

Auf der Agenda bis zum Jahr 2022 steht ein Investment am Brauereistandort von 105 Millionen Euro. 2015 beschäftigte die Brauerei C. & A. Veltins 635 Mitarbeiter (2014: 616). Die Veltins-Beteiligungen erwirtschafteten mit 1.669 Mitarbeitern einen Umsatz von 474 Millionen Euro.

Warsteiner bringt den „Mann für alle Fälle“

Auch 2015 drehte sich bei der Warsteiner Brauerei die Abwärtsspirale mit einem dicken Minus von 7,4 Prozent. Das Auslandsgeschäft war um drei Prozent rückläufig. Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Martin Hötzel begründet die anhaltende negative Entwicklung unter anderem mit der Umsetzung komplexer Optimierungsprozesse im vergangenen Jahr. Den Rückgang im Export sieht Hötzel den Ereignissen in Frankreich und Russland geschuldet.

Punkten soll 2016 eine breit angelegte Kommunikationsoffensive durch einen erhöhten Werbeetat, eine personelle Verstärkung und „klare Aufbruchstimmung“. Im Fokus: Warsteiner Herb, eine neue Braumeister-Edition und eine TV-Kampagne zu den alkoholfreien Warsteiner-Produkten. Im Mittelpunkt der Kampagne: Jürgen …

 

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 03/2016