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Freiheit für den Dialog! Die stille Revolution jenseits von ­Parteilinien und Medienhäusern

Vermutlich sind für Sie wie auch für viele andere Smartphones in der heutigen Zeit unmöglich wegzudenken. So gut wie alles läuft über dieses kleine Gerät – immer und überall können wir teilhaben an der großen, weiten Welt. Wir beobachten, teilen und zwitschern – es scheint, als beschäftige man sich von früh bis spät nur noch mit dem Handy anstatt mit seinen Mitmenschen. Stirbt so die Kommunikation untereinander aus?

Nicht für den Schweizer Stefan Häseli. Der Experte für Alltagskommunikation ist der Überzeugung, dass gerade mit den sozialen Medien ein Stück der ursprünglichen Idee der Wort-Kommunikation zurückkomme. Er sagt: „Social Media haben unser Kommunikationsverhalten so entscheidend verändert, wie es nicht einmal die Verbreitung des Buchdrucks geschafft hat.“ Es ist sozusagen die heimliche Wiedergeburt des Dialogs an unvermuteter Stelle.

Die sozialen Netzwerke sind Alexej Nawalnys Sphäre, und er twittert bis zur Verhaftung. Freiheit für den Dialog fordert Stefan Häseli und klärt als Experte für Alltagskommunikation auf, warum Social Media tatsächlich nichts anderes sind als der Weg zurück zur ursprünglichen Kommunikation.

Über die stille Revolution jenseits von Parteilinien und Medienhäusern am Beispiel des russischen Oppositionspolitikers und Bloggers Alexej Nawalny – der Kommentar „Freiheit für den Dialog!“.

von Stefan Häseli

Im Netz veröffentlichte Statements stehen unwiderruflich, ob gedankenlos gepostet oder gezielt verbreitet. Wie gezielt Social-Media-Botschaften wirken, hat der russische Oppositionspolitiker und Blogger Alexej Nawalny jüngst mit seinem viel beachteten Aufruf zum Kampf gegen die Korruption bewiesen.

Was tut jemand, der sich mit der offiziellen Darstellung seines Landes nicht identifizieren kann und deshalb in den gleichgeschalteten Medien nicht auftaucht? Er nutzt das Netz. Als Blogger vertritt er seine (ungeliebte) Meinung und mobilisiert Zigtausend Gleichgesinnte zu landesweiten Kundgebungen.

Am Anfang war das (geschriebene) Wort. Nun ist die Kommunikation und weniger die Politik mein Anliegen. Doch gehen von Letzterer immer öfter Impulse aus, die uns zeigen, wie sehr sich unser Kommunikationsverhalten verändert hat. Dank Social Media kommunizieren wir eindeutig wieder mehr miteinander, und zwar zunächst einmal über das geschriebene Wort. Kurz und knapp formuliert, beziehen wir Stellung, tauschen Meinungen aus oder aktivieren unsere Mitmenschen zum gemeinsamen Handeln.
Die Verbreitung der Nachricht in Echtzeit macht den Flashmob erst möglich. Kurzfristig und überraschend kommen…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 05/2017