von Monika Busch.
Erwartungsgemäß endete die ProWein auch diesjährig mit Spitzenwerten. Über 6.500 Aussteller aus mehr als 60 Nationen präsentierten sich vom 19. bis zum 21. März auf der Düsseldorfer Messe. Auch die Besucherzahl mit 58.500 setzte neue Maßstäbe (2016: 55.700 aus 126 Ländern).
In diesem Jahr reisten die Besucher aus 130 verschiedenen Ländern an; jeder zweite kam aus dem Ausland nach Düsseldorf. Ein großer Kritikpunkt nicht nur seitens der Besucher, sondern auch auf Ausstellerseite: ein teures WLAN, das zudem zeitweise auch nicht funktionierte. Zweiter Punkt: die Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel ab der Messe – bis 17 Uhr noch ausreichend, danach eine Katastrophe. Bekannt und dem Veranstaltungsplan der Messe zu entnehmen ist, dass ab 17 Uhr auf vielen Ständen noch eingeladen wird. Beispielsweise fährt der letzte Bus ab der Haltestelle Messecenter wochentags um 19.20 Uhr. Wer dann Richtung Derendorf muss, hat ein Problem. Taxis vollständig überlastet, einzige Chance: mit der U-Bahn Richtung Innenstadt zu fahren und anschließend wieder zurück in Richtung Derendorf. Auch die Hotelpreise schießen zum Teil in utopische Höhen, für einzelne Winzer kaum noch finanzierbar.
Selbstredend waren in Düsseldorf alle relevanten Weinnationen der Welt vertreten. Rund die Hälfte der Aussteller kam aus Italien (1.600) und Frankreich (1.500), gefolgt von Deutschland (1.000), Übersee (600), Österreich, Spanien und Portugal. Hinzu kamen rund 300 Aussteller mit ihren besonderen Spirituosen.
Laut Mitteilung der Messe zählten mindestens zwei Drittel aller Besucher zu den Top-Entscheidern. Knapp 60 Prozent aller Fachbesucher hätten direkt während der Messe Geschäftsabschlüsse getätigt beziehungsweise planten, nach der Messe zu ordern.
Wie in den Vorjahren waren auch 2017 Probieren und Entdecken nur sehr selektiv möglich. Im Trend: Wein – Wein – Wein. Insbesondere deutscher Wein erfreute sich großer Resonanz, und zwar über alle Qualitätsstufen. Erkannt haben dies die Discounter schon recht lange. Wie ist es sonst zu erklären, dass mittlerweile in Deutschland über 50 Prozent der gekauften Weine aus Discountregalen stammen?
Einer der größten Weinhändler der Republik, Aldi Süd, nutzte die Gunst der Stunde und eröffnete während der ProWein-Laufzeit einen Pop-up-Store an exponierter Stelle in der Düsseldorfer Innenstadt am Schadowplatz; für die gesamte weinaffine Gemeinschaft in den sozialen Medien ein „Aufreger“ (dgw 4/2017). Natürlich handelt es sich bei den Weinen der Discounter um Massenware, aber nicht wenige haben über diese Weine den Einstieg in eine „Weinerlebniswelt“ gefunden. Und insbesondere die jüngere Generation will dem Weingenuss nicht hochwissenschaftlich begegnen und darüber philosophieren, sondern mit Freude und Genuss unverkrampft die Weinwelt erkunden.
Auch wurde im vergangenen Jahr öfter der Weinbedarf in den klassischen Supermärkten gedeckt. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) wurden 2016 dort 18 Prozent aller Weine eingekauft, was einem Marktanteilszuwachs von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr und von fünf …
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