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Strategisches Trendometer für die Getränkebranche

Konsument der Zukunft!

Verhaltensweisen und Trinkgewohnheiten der Konsumenten werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten deutlich verändern. Es gilt, diese Entwicklungen zu erkennen und die eigene Unternehmensausrichtung auf zukünftige Wachstumssegmente zu lenken. Entsprechend ist das zukünftige Produktportfolio strategisch zu planen.

Innovative Produkte, die auf die zukünftigen Bedürfnisse der Konsumenten eingehen, sind die Grundlage. Veredelt wird das Produkt­angebot durch intelligente Lösungen, Leistungen und Geschäftsmodelle. Schon heute gibt es vielfältige Beispiele und Ansätze dazu.

Zusatzleistung oder neues ­Geschäftsmodell ist die Onlinebestellung für Getränke, um diese später im Laden abzuholen oder komfortabel nach Hause liefern zu lassen; vielleicht schon morgen auch eine sensorgesteuerte Verschlusskappe, die den Frischezustand von Säften am Smartphone zeigt. Für diätetisch lebende Menschen könnte die Inhalation von Getränken (zum Beispiel le Whaf), die einen vollen Geschmacksgenuss bietet, ohne das Getränk tatsächlich zu konsumieren, sowohl Erlebnis als auch Erleichterung in der Ernährung bieten. Auch Essen in Form von trinkbaren, pulverisierten, nährstoffreichen Mahlzeiten (zum Beispiel Soylent/Huel) eröffnet Ansatzpunkte, genauso wie digital unterstützte Ernährungs- oder Kochberatung. Dann erhält der Konsument beispielsweise digital erstellte Produktpakete oder eine Ernährungsempfehlung auf Basis seiner Präferenzen, Ernährungsvorgaben oder der körperlichen Aktivität und des damit verbundenen Kalorienverbrauchs und Nährstoffbedarfs. Um die Ernährung optimal auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen zu können, gibt es intelligente Trinkbecher, die die Inhaltsstoffe eines Getränks analysieren und dem Verbraucher mittels einer Blue­tooth-Verbindung die Werte auf dem Smartphone anzeigen.

In Zukunft werden digitale Ökosysteme entstehen, in denen smarte Produkte miteinander kommunizieren. Dann „spricht“ das Getränk mit dem Kühlschrank und der Smartwatch des Konsumenten. Voraussetzung dafür ist eine zentrale Datendrehscheibe, die im Consumerbereich durch Tech-Unternehmen (Google, Amazon, Apple) und Haushaltsgerätehersteller (BSH, Samsung) aktuell definiert wird.

Um zu konsumentenorientierten und innovativen Produkt- und Leistungsangeboten zu kommen, wird immer stärker die konsequente Orientierung an der Customer-Journey praktiziert, die von der Entstehung des Bedarfs über das Einkaufs- und Konsumerlebnis bis zur Kundenbindung und Weiterempfehlung reicht (siehe Abbildung 1). Die Herausforderung besteht darin, den Kunden entlang des gesamten – bewusst und unbewusst erlebten – Prozesses mit Online-/Offlinevermarktungs­instrumenten zu begleiten und immer wieder an Lösungen zu arbeiten, die den Konsumenten nicht nur überzeugen, sondern auch begeistern. Apps mit Informationen zur Getränkeherstellung und zur Herkunft der Rohstoffe können einen zusätzlichen Nutzen für die Kunden darstellen. Apps wie die Stella-Artois-Augmented-Reality-App, die unter anderem als Guide zur nächstgelegenen Bar hilft, können das Verhältnis Getränkehersteller und Kunde auf ein bisher ungekanntes Niveau heben. Auch die Abrechnung über Mobile Payment und iBeacons mit App per Smartphone können das Leben des Konsumenten beim Kauf von und der Interaktion mit Getränken an entscheidender Stelle erleichtern.

Schon diese Beispiele zeigen, wie sehr die Zukunft durch datenbasierte, digitale beziehungsweise technische Entwicklungen geprägt sein wird. Daten werden nicht umsonst das „Öl des 21. Jahrhunderts“ genannt – das führt auch direkt zum zweiten Trend.

Daten!

Digital unterstützte Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist bei FMCG-Unternehmen etablierte Praxis. Ein konsequent kunden­orientiertes Datenmodell und -management vereinfacht und verbessert die Prozesse im Unternehmen. Mehr und mehr entstehen Lösungen, die durch Datenanalyse, Machine-Learning und künstliche Intelligenz konkreten Nutzen erzeugen und konkrete Wirkung auf Kosten oder/und Umsatz entfalten.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2019