Suche
Close this search box.

Biermarkt 2018: kein Grund zum Jubeln „Petrus hat Jogi Löw die Show gestohlen“ „Viel Lärm um (fast) nichts“ „Start-up mit Historie“ Bieretikett mit Kalorienangabe Wortmarke „Felsquellwasser“

von Monika Busch.

Die Branche blickt auf ein ereignisreiches Bierjahr zurück. Jahrhundertsommer mit Irrungen und Wirrungen der Politik mit Auswirkungen auf die Konsumenten, massiver Kosten- und Investitionsdruck, Digitalisierung: Verändert hat sich der angespannte Markt für die Akteure nicht.

Es gab lediglich eine Verschnaufpause. Der Gesamtbiermarkt zeigt trotz wetterbedingter hoher Nachfrage lediglich ein zartes Plus von 0,5 Prozent. Das Statistische Bundesamt meldete zwar bis Ende November 2018 einen Absatz von 87,44 Millionen Hektolitern, was einem Plus von einem Prozent entspricht. Jedoch verlief das Weihnachtsgeschäft eher verhalten beziehungsweise schwach. Abgesetzt wurden im Jahr 2018 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland von den ansässigen Brauereien und Bierlagern insgesamt rund 94 Millionen Hektoliter Bier (Vorjahr: 93,5 Millionen Hektoliter).
Damit stieg der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Millionen Hektoliter. Biermischungen kamen mit 4,4 Millionen Hektolitern auf 4,7 Prozent des gesamten Bierabsatzes. 82,7 Prozent des Gesamtabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert.

Der Inlandsabsatz stieg im Vergleich zu 2017 um 0,6 Prozent auf 77,7 Millionen Hektoliter. Steuerfrei (Exporte und Haustrunk) wurden 16,3 Millionen Hektoliter abgesetzt (−0,1 Prozent). Davon gingen 9,4 Millionen Hektoliter (−2,8 Prozent) in EU-Länder, 6,8 Millionen Hektoliter (+3,9 Prozent) in Drittländer und 0,1 Millionen Hektoliter unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.

2017 war der Inlandsabsatz mit rund 77 Millionen Hektolitern der schlechteste seit der Wiedervereinigung gewesen. Und seit 1993 hat sich der Bierabsatz laut Statistischem Bundesamt insgesamt um 18,1 Millionen Hekto­liter oder 16,2 Prozent verringert. Der versteuerte Inlandsabsatz hat in diesem Zeitraum um 26,1 Prozent abgenommen, wogegen sich der Export in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat (+146,3 Prozent).

Nicht enthalten sind die Zahlen für alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier. Alkoholfreie Biere steuern mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil zum Bierausstoß bei, der Marktanteil wird derzeit auf rund sieben Prozent beziffert.

Die Akteure im einst sehr traditionellen Biermarkt müssen sich anpassen. Mit der digitalen Ära und den sozialen Medien verändert sich das Konsumverhalten zunehmend.

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Es stimmt, wettermäßig hätte es für uns Brauer nicht besser laufen können. Das waren ideale Voraussetzungen. Vergleicht man aber die abgesetzten Mengen 2018 nicht mit dem ausgesprochen schwachen Vorjahr, sondern den Absätzen 2016, haben die deutschen Brauer sogar maßgeblich an Absatz verloren“, lautet das Fazit von Dr. Niels Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger-Gruppe. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 3/2019