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Das ist doch kein besonders hoher Betrag … Oder: Es kommt eben immer darauf an

Frauchen ist ja immer schon eine aufmerksame Zeitungsleserin gewesen. Aber so habe ich es selten erlebt, hatte es doch in einer einzigen Woche Anfang Juli unter anderen folgende Meldungen gelesen:

Angesprochen auf sein Monatshonorar für seine Beratertätigkeit beim Fleischfabrikanten Tönnies antwortete der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel: „Für normale Menschen sind 10.000 Euro viel Geld. Aber in der Branche ist das kein besonders hoher Betrag. Ich bin kein Politiker mehr.“ Große Empörung nicht nur in der eigenen Partei.

Im Schiedsverfahren zum Mautdebakel, das Verkehrsminister Scheuer zu verantworten hat, berechnet nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ der Schiedsgerichtsfachmann und Juraprofessor Siegfried Elsing pro Stunde einen Satz von 675 Euro. Zahlen wird dieses Honorar der Steuerzahler. Kein Wunder, dass Herr Elsing den Titel Honorarprofessor trägt. Kritik oder Empörung ob des Stundensatzes ist bisher nicht erkennbar.

Auf ihrer Sitzung vom 30. Juni hat die Mindestlohnkommission empfohlen, den gesetzlichen Mindestlohn ab Januar 2021 in vier Stufen zu erhöhen. Ab dem 1. Juli 2022 soll er 10,45 Euro betragen. Nur zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um Stundenlöhne. Kritik gab es auch, zum Beispiel vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Für ihn sind die vereinbarten Mindestlöhne viel zu hoch und das völlig falsche Zeichen in dieser Zeit.

Der FC Bayern München hat den 24-jährigen Leroy Sané für eine Ablösesumme von zunächst 49 Millionen Euro verpflichtet. Das Jahresgehalt soll rund 20 Millionen Euro betragen, also etwa 55.000 Euro pro Tag. Großes Lob allerorten für den FC Bayern für seine hervorragende Personalpolitik.

Ich will lieber nicht darüber nachdenken, wie viel Hundefutter Frauchen in welchen Mengen für wie viele Jahre kaufen könnte, wenn es nur den Tagessatz von Herrn Sané für mein Futter zur Verfügung hätte. Irgendetwas stimmt da nicht. Frauchen hat mir aber auch gar nichts von einem Erdbeben erzählt, bei dem zum Beispiel die Maßstäbe völlig verrückt worden wären. Aber woran liegt es dann, dass in manchen Bereichen die Maßstäbe völlig verloren gegangen sind?

Verwirrte Grüße
Euer Viktor