(bu) Einen Motivationsschub für die Branche sieht der Vorsitzende des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V., Martin Heil, in der kürzlich erfolgten Unesco-Auszeichnung.
„Wir freuen uns sehr, dass die Apfelweinkultur jetzt immaterielles Kulturerbe ist. Das unterstreicht die Relevanz unseres Produkts und trägt seine Bekanntheit über die regionalen Grenzen hinaus. Wir bedanken uns bei den Initiatorinnen und Initiatoren, die den Antrag zur Auszeichnung gestellt haben. Bei allen Herausforderungen ist es bewegend zu sehen, dass es eine so überzeugte Anhängerschaft gibt, die zudem wächst. Wir hoffen, dass sich die Auszeichnung auch im Konsum widerspiegeln wird, sowohl im Handel als auch in den Apfelweinlokalen. Die Keltereien sind auf jeden Fall für die Sommersaison bereit.“
Im Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien sind 36 Betriebe organisiert. Das Ziel: hessischen Apfelwein prominent auf dem Markt zu positionieren und dabei jede Altersklasse zu erreichen. „Apfelwein ist aus der hessischen Kultur und Lebensart nicht wegzudenken“, steht für Heil fest.
Die vergangenen zwei Jahre waren von der Pandemie geprägt. Es kam zu starken Umsatzeinbußen, vor allem in der Gastronomie. Die Verluste der Mitglieder bei Apfelwein und Apfelsaft hätten 2021 bei bis zu zehn Prozent gelegen, teilt der Verband mit. Auch die klimatischen Veränderungen sind herausfordernd. Durch zunehmende Trockenheit und einen überalterten Baumbestand gelangen immer weniger Äpfel in die Keltereien. „Deshalb ist es wichtig, die Pflege der Obstwiesen und den Apfelanbau zu fördern. Hierfür und auch für ein realistisch umsetzbares Herkunftssiegel machen sich der Verband und seine Mitglieder stark“, erklärt Heil.