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VDP-PRÄDIKATSWEINGÜTER 2021 Rückblick auf ein weiteres Weinjahr im Ausnahmezustand

von Monika Busch.

„Wer in der Weinwirtschaft arbeitet, lernt sehr schnell, dass dieser Beruf viel Vertrauen in die Natur und eine gewisse Geduld mit der Reife im Keller erfordert. Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass sich auch in einer eigentlich sehr stetigen (Wein-)Welt viele Dinge verändern. Nach dem ersten Schrecken zu Beginn der Pandemie ist nun für die 200 VDP-Prädikatsweingüter ein Aufschwung in neuen Exportwegen und steigenden Exportzahlen zu erkennen. Aber auch „zu Hause“ erfreuten sich deutsche Spitzenweine großer Beliebtheit.“

Das Weinwirtschaftsjahr 2021 war von zwei unterschiedlichen Schwerpunkten geprägt. Einerseits gaben die zunehmend geöffnete Gastronomie und steigende Exportzahlen allen Grund zur Hoffnung, zeitweise weggefallene Vertriebswege wieder zu stärken und ausbauen zu können. Die diesjährigen Zahlen lassen vorsichtig erahnen, dass es nahezu allen VDP-Mitgliedern gelungen ist, die Umstände der Pandemiejahre und das damit verbundene veränderte Konsumverhalten mit Kreativität und Flexibilität zu kompensieren.
Andererseits hatten einige Winzerinnen und Winzer neben witterungsbedingten Herausforderungen zusätzlich noch mit den verheerenden Auswirkungen der Flutkatastrophe im Ahrtal zu kämpfen. Dank des Zusammenhalts der Branche und der überwältigenden Solidarität wurden schnell die ersten Schritte zu einem von Hoffnung geprägten Wiederaufbau des Ahrtals in die Wege geleitet. Hier hat der VDP insbesondere durch die erfolgreiche Spendenaktion „Der VDP-Adler hilft“ eine sehr erfolgreiche Hilfsaktion ins Leben gerufen.
Die Wirtschaftsdaten der VDP-Weingüter werden immer im Frühjahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte beziehungsweise Hochrechnungen gebildet. Neben den Fragen nach Umsatz und Geschäftsentwicklung werden dabei die Preistendenz der verschiedenen Stufen der VDP-Klassifikation sowie die Entwicklung des Exports, aber auch der unterschiedlichen Verkaufskanäle vom Fachhandel bis zum Direktverkauf abgefragt.
Demnach wurden 79 Prozent der VDP-Weine 2021 im Inland verkauft. Fast alle VDP-Weingüter haben einen Ab-Hof-Verkauf, doch gibt es hier enorme Unterschiede: Von 3 bis 80 Prozent Absatzanteil ist alles zu finden. Im Durchschnitt der Güter liegt der Ab-Hof-Verkauf jedoch bei 35 Prozent. Mittlerweile haben 82 Prozent der Weingüter einen eigenen Webshop, über den sie 13 Prozent ihrer Weine absetzen. 75 Prozent der VDP-Weingüter arbeiten mit externen Onlinehändlern zusammen und vermarkten über sie im Schnitt pro Weingut 10 Prozent ihres Gesamtabsatzes, wobei hier oft Sonderfüllungen der VDP-Weingüter im Einstiegsbereich eine Rolle spielen.
Gastronomie und Fachhandel waren schon immer wichtige Geschäftspartner für fast alle VDP-Weingüter. Der stationäre Handel hat weiterhin große Bedeutung, was sich in den stabilen Absatzzahlen von 25 Prozent zeigt. Durch Corona war die Zusammenarbeit mit der Gastronomie ausgebremst, doch hat sich der Anteil nun wieder auf 17 Prozent erholt.
Der Absatz der im LEH agierenden VDP-Weingüter ist um zwei Prozent auf insgesamt zehn Prozent gestiegen. Beim Discount blieb der Absatz mit unter einem Prozent weiterhin gering. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 6-7/2022