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Nachgefragt

„Vielfalt fördert den Absatz“

Gerlof Toenhake, Director Marketing bei Ball Packaging Europe, über die Entwicklung neuer Technologien, Formate sowie Applikationen, das Marketingpotenzial von Getränkedosen und neue Marktsegmente für die Metallverpackung.

Herr Toenhake, als Marketingleiter eines der größten Getränkedosenhersteller kennen Sie sich im Verpackungsmarkt bestens aus. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends?

Seit einigen Jahren beobachten wir einen immer stärker werdenden Trend hin zu segmentierten Zielgruppen. Unseren Kunden geht es nicht mehr nur darum, ihr Produkt möglichst breit zu produzieren, sondern möglichst exakt die Wünsche der Verbraucher zu erfüllen. Zudem gewinnt das Stichwort Convenience über alle Zielgruppen hinweg immer mehr an Bedeutung. So kaufen die Verbraucher nicht mehr nur unbedingt das kostengünstigere und praktischere Produkt, sondern dasjenige, das ihnen beispielsweise einen Mehrwert wie Wiederverschluss bietet. Weitere Trends sehe ich in der gestiegenen Nachfrage nach Premiumprodukten, im nachhaltigen Konsum sowie dem Einsatz von Social Media. Denn Themen wie Gesundheit und Nachhaltigkeit werden für die Verbraucher immer wichtiger. Zugleich sind sie aber auch spaß- und markenorientiert.

Wie reagieren Sie auf diese Trends?

Als Verpackungsspezialist beobachten wir diese Trends ganz genau und entwickeln unsere Lösungen entsprechend weiter. So gibt es zahlreiche Veredelungstechnologien wie etwa den Prägedruck, der insbesondere bei hochwertigeren Produkten wie Premiumbiermarken beliebt ist. Außerdem können wir unseren Kunden heute eine größere Vielfalt an Dosenformaten und -größen bieten als noch vor ein paar Jahren. Die Zahlen zeigen, dass Getränkeproduzenten, Handel und Verbraucher dieses Angebot schätzen: Während 1993 die beiden Standarddosen mit 330 und 500 Millilitern den Markt größtenteils unter sich aufteilten, steht heute eine größere Auswahl an Getränkedosen im Regal. So haben beispielsweise die schlanken Sleek Cans oder die kleineren, nur 250 Milliliter fassenden Dosen mittlerweile ihren festen Platz im Verkaufsregal und beim Verbraucher erobert.

Aber die Standarddosen beherrschen doch noch immer den Markt …

Das stimmt. Aber wir gehen davon aus, dass sich die Formate künftig noch weiter ausdifferenzieren werden. Denn individuelle Verpackungsformate sorgen nicht nur für größere Vielfalt, sondern bieten Getränkeproduzenten und Handel einen entscheidenden Vorteil: Da sich die Marken durch unterschiedliche Formen und Größen besser von Konkurrenzprodukten unterscheiden, fallen sie am Point of Sale mehr auf – und die Verbraucher greifen häufiger zu. Jüngstes Beispiel für solch eine verkaufsfördernde Dose ist etwa unsere neue Handy Can, die durch ihr kompaktes 250-Milliliter-Format aus der Norm fällt. Mit ihrer handlichen Größe trifft sie zudem den Geschmack der Verbraucher. Verschiedene Studien und Marktanalysen zei- …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10/2011