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Alkoholfreie Getränke weltweit auf der Überholspur

von Monika Busch.

In Europa haben Italiener (175,3 Liter) und Spanier (146,2 Liter) den größten Wasserdurst. Deutschland folgt auf Platz drei: 134 Liter ­Mineral- und Heilwasser pro Person rannen 2011 durch die Kehlen. Bei Frucht- und Gemüsesäften liegen die Niederländer mit 49,8 ­Litern vor Deutschland und Polen mit jeweils 39,6 Litern, gefolgt von den Finnen mit 37,8 und den Briten mit 35,3 Litern (Euromonitor).
Der weltweite Markt der alkoholfreien Getränke wuchs 2011 um etwa vier Prozent. Auch hier, wie im Biermarkt, wurde das Wachstum durch die asiatischen Märkte forciert. Im Softdrinksegment ist derzeit Asien mit einem Anteil von 27 Prozent der größte Player mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von etwa 40 Litern.
Nordamerika kommt auf knapp 20 Prozent, Westeuropa vereint 17 Prozent. Wachstum im Softdrinksegment wird Lateinamerika, Nordafrika und dem Mittleren Osten attestiert. Starke Zuwächse im zweistelligen prozentualen Bereich werden für Sport- und Energydrinks prognostiziert – bei einem Anteil von gerade einmal drei Prozent weltweit (Canadean) allerdings ausgehend von einem noch niedrigen Niveau. In Westeuropa war Dänemark 2011 in diesem Segment der wachstumsstärkste Markt (Euromonitor). In Deutschland stieg der ­Pro-Kopf-Verbrauch an Erfrischungsgetränken 2011 um 1,6 Prozent auf 120,1 Liter. Den Zahlen der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.#V. zufolge stieg der Absatz von Light-Limo­naden um gut 29 Prozent; Near-Water-Getränke erzielten einen Zuwachs von über zehn Prozent. Nach wie vor im Trend: mehr Natürlichkeit und kalorienarme Durstlöscher, beispielsweise weniger süße Orangen- oder Zitronenlimonaden. Besonders beliebt sind sortenreine Erfrischungsgetränke.
Zum Sommerbeginn veröffentlichte Stiftung Warentest – „test“ 7/2012 – die Untersuchung „Stille Mineralwässer: Mineralstoffe Mangelware“. Getestet wurden 29 stille Mineralwässer, meist in PET-Flaschen, und ein Quellwasser (Handelsmarken sowie klassische Marken). Unter die Lupe genommen wurden Mineralstoffgehalt, Verpackung, Qualität, Reinheit und Herkunft des Wassers; getestet wurde auch der Geschmack. Das Resultat erfreut sicherlich nicht die Brunnenbranche. „Die stillen Wässer im Test sind nicht wirklich prickelnd“, lautet das Ergebnis. Einziges Produkt im Test mit Hinweis auf oberirdische Verunreinigungen: Quellbrunn Naturell aus der Claudius-Quelle in Trappenkamp, vertrieben von Aldi Nord. Gefundener Rückstand: der Süßstoff Acesulfam-K. Die Experten von Stiftung Warentest attestieren, dass der Befund gesundheitlich unkritisch sei, aber auch ein Hinweis darauf sein könne, dass Abwasser in die Quelle gelange.
Der Rat in der Juli-Ausgabe: „Wirklich empfehlen können wir keines der stillen Mineralwässer im Test. Jedes hat irgendeine Schwachstelle und nicht einmal der Preis spricht für die Stillen: Handelsmarken kosten nur 13 Cent je Liter. Im Vergleich dazu ist Trinkwasser spottbillig. Auf seine Qualität ist in aller Regel Verlass. Das Schleppen von Wasserflaschen lohnt daher meist nicht.“