Weg vom biederen Ebbelwei-Image: Die hessischen Apfelweinkeltereien platzieren neue Produkte auf dem Markt. Vor allem junge Verbraucher sollen mit 0,33-Liter-Longneck-Flaschen, Sixpacks, coolen Designs, mildem Geschmack und weniger Alkoholgehalt angesprochen werden. Jung und frech soll sich das „Stöffche“ von heute präsentieren. Auch Diplom-Designer Benedikt Kuhn wollte als bekennender Apfelweinfan das Nischendasein des Stöffche beenden. „Apfelwein gilt bei jüngeren Konsumenten als bieder und uncool. Das liegt aber daran, dass er noch immer in wenig ansprechender Form präsentiert wird“, stand für Kuhn fest. 2007 gründete er das Unternehmen Bembel-With-Care mit der gleichnamigen Marke, denn der gebürtige Hesse registrierte einen Abwärtstrend bei seinem Nationalgetränk, dem er nicht tatenlos zusehen wollte.
Benedikt Kuhn, Gründer und alleiniger Inhaber von Bembel-With-Care, spricht im dgw-Interview über die bisherige Geschäftsentwicklung und über die Ziele der kommenden Jahre.
Herr Kuhn, die Marke Bembel-With-Care ist untrennbar mit der Getränkedose verbunden. Aktuell wird viel über Einweggebinde diskutiert, so auch über eine Lenkungsabgabe in Höhe von 20 Cent. Sinn oder Unsinn?
> BK: Ich denke nicht, dass solche Zwangsabgaben zeitgemäß sind. Es ist gut, wenn Verbraucher die Wahl zwischen unterschiedlichen Verpackungen haben, und diese Wahl sollte nicht durch Zwangsgelder beeinflusst werden. Vielleicht sollte die Politik auch noch einmal grundlegend über die Mehrwegquote nachdenken, die solche Diskussionen am Ende des Tages legitimiert, denn in den vergangenen Jahren hat sich einfach zu viel verändert. Bei der Dosenproduktion werden heute deutlich weniger Energie und Material verbraucht. Auch die Bevölkerungsstruktur und das Konsumverhalten haben sich verändert. Weiterhin stur an einmal festgelegten Zielen festzuhalten, ist nicht immer die beste Strategie. Aufklärung halte ich persönlich für sinnvoller. …
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