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„Ein Hoden für Bad Soden“

UNTERNEHMEN – „Ein Hoden für Bad Soden“

von Monika Busch.

Es wurde wohl mal wieder Zeit für den Bonner Smoothie-Hersteller True Fruits. Nachdem die Werbung mit Sprüchen wie „Samenstau“, „Oralverzehr“ oder „Samenspender“ fast in Vergessenheit geraten ist, der Werberat ermittelt hat und Städte die Plakatwerbung zensiert haben, hat Gründer und CEO Markus Knauf medienwirksam einen „Eier aus Stahl“-Award ins Leben gerufen.

Was sollen wir uns darunter vorstellen, wenn Knauf einen Originalabdruck seiner eigenen Hoden in Stahl gießen lässt? Braucht niemand außer True Fruits, bekannt für provokante, anzügliche Werbung.

Vergeben werden solle dieser Award in unregelmäßigen Abständen an Unternehmen, die sich nicht verstellten und zu ihren Ansichten stünden, auch wenn das große Widerstände mit sich bringe – so wie das Bonner Unternehmen sich selbst beschreibt: „In den letzten zehn Jahren sind wir uns immer treu geblieben – auch wenn es Gegenwind gab. Das war kein einfacher Weg. Unternehmen immer nur nach Erfolg, Umsatz und Größe zu beurteilen, finden wir einseitig. Wir haben uns gefragt, warum es eigentlich keinen Preis gibt, der Mut auszeichnet.“

Erster Preisträger ist die Firma Sodastream mit Sitz in Bad Soden. Begründung: Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr mit seiner Werbekampagne „Shame or Glory“ und dem Kampf gegen die Plastiklobby Standhaftigkeit bewiesen.

Der Kommentar eines Lesers bringt es auf den Punkt: „Der Einsatz von Sodastream gegen Plastikflaschen galt ja wohl weniger den hehren und
altruistischen Zielen des Umweltschutzes, sondern folgte den Gesetzen der eigenen Businessstrategie. Logisch, dass man als Sprudlerhersteller den Flaschen den Kampf ansagen musste. Wem denn sonst?

Der Preis tut gerade so, als sei Sodastream eine Nichtregierungs­organisation, die sich anschickte, die Welt zu retten. Dann bekommt ihn demnächst die Bahn in ihrem Kampf gegen das Auto und Lieferando im verzweifelten Kampf gegen zeitraubendes Küchenschrubben und Selberkochen. Nette Selbstvermarktung. Netter Briefbeschwerer.“

Gemeinsame Wege in Brüssel
(bu) Beverage Can Makers Europe (BCME) und European Metal Packaging (Empac) haben sich zusammengeschlossen. Die neue Organisation Metal Packaging Europe mit Sitz in Brüssel vertritt Hersteller von 85 Milliarden Verpackungen pro Jahr, die für eine Reihe von Abnehmermärkten und unterschiedliche Füllgüter bestimmt sind. Dazu zählen Lebensmittel und Getränke, Kosmetik- und Pharmaprodukte, Reinigungs- und Pflegemittel sowie Industriegüter. Die Mitglieder des neuen Verbands betreiben mehr als 450 Produktionsstätten mit über 65.000 Beschäftigten.