von Monika Busch.
Der traditionelle Politische Gästeabend des Bundesverbands der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI) fand diesjährig am 6. November im Berliner Hotel Adlon statt. Rund 240 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Medien kommunizierten und diskutierten nicht nur über die derzeitige Alkoholpolitik und deren Auswirkungen.
Thomas Ernst, Präsident des BSI, wies in seiner Einleitung darauf hin, dass Spirituosenfirmen mit ihren Produkten nicht nur zur Lebensfreude und zum Genuss beitrügen, sondern auch einen ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor darstellten. „Der Spirituosenumsatz in Deutschland betrug im Jahr 2018 rund 4,6 Milliarden Euro. Die Einnahmen des Bundes aus der Alkoholsteuer beliefen sich auf rund 2,1 Milliarden Euro. Der Pro-Kopf-Konsum lag bei 5,4 Litern.
Das Gesamtmarktangebot betrug 2018 rund 723 Millionen Flaschen. Der deutsche Spirituosenmarkt ist im Ländervergleich damit weiter der größte innerhalb der EU. Spirituosen sind und bleiben eine attraktive Kategorie mit stabiler Wertschöpfung, schönem Ambiente und vielen Verwendungsmöglichkeiten. Alkoholhaltige Getränke,“ so Thomas Ernst weiter, „sind traditionell in unseren Kulturkreisen tragende Säulen einer gelebten Genuss- und Traditionskultur. Diese Kultur will der BSI in einer auf Selbstbestimmung aufbauenden Gesellschaft weiter mit pflegen und unterstützen, denn: Genuss und Eigenverantwortung im Konsum gehören immer zusammen.“
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, informierte über die Novellierungen im Spirituosenrecht und begrüßte die gesamtwirtschaftliche Verantwortung, die der Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung des BSI mit seinen Aufklärungsmaßnahmen übernimmt. Mit Blick auf den Export unterstrich die Ministerin, es sei eine gute Nachricht, dass der Schutz der geografischen Angaben im Spirituosensektor verstärkt worden sei.
Jetzt komme es aber auf den BSI an. Für die geografischen Angaben, beispielsweise Korn, Schwarzwälder Kirschwasser oder Deutscher Weinbrand, müssten Schutzvereinigungen gegründet und durch konsequente Qualitätspolitik ein Mehrwert generiert werden.
Thomas Bareiß, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, betonte, dass das Thema Handelskonflikte auch für die Spirituosenindustrie eine zunehmende Rolle spiele, und erklärte: „Die Bundesregierung bedauert, dass wie im WTO-Airbus-Fall Zölle verhängt werden, denn höhere Zölle schaden am Ende allen, nicht zuletzt auch der US-Wirtschaft und den Verbrauchern in den USA. Wir sind daher im engen Austausch mit der Kommission, um gemeinsam das weitere Vorhaben abzustimmen.“
Die amtierende Genuss-Botschafterin für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken, Dr. Renate Sommer (CDU), Mitglied des Europäischen Parlaments von 1999 bis 2019, hielt in ihrem Grußwort unter anderem fest: „Genuss ist etwas Besonderes und sollte auch immer eine besondere Erfahrung bleiben. Die Basis für Verantwortung für eine maßvolle und verantwortungsvolle Kultur des Genusses wird in der Familie gelebt.
Auch die Gesellschaft kann durch umfangreiche Informationen und Bildung einen wesentlichen Beitrag leisten. Die in der Gesetzgebung zum Teil praktizierte Verbots- und Regulierungskultur ist weniger zielführend. Viel wichtiger und relevant sind Aufklärung und Prävention, denn genießen gehört zum Menschsein. Wir sollten aufpassen, Genuss nicht zu verlernen.“
Das Thema des 18. Spirituosen-Forums am 7. November 2019 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft: „Deutschlands und Europas Rolle in einer veränderten (internationalen) Welt“. Michaela Noll, Präsidentin der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, Mitglied des Deutschen Bundestags (CDU/CSU) und Bundestagsvizepräsidentin a.D., begrüßte als …
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