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Zeigt her eure Hände

Managergesten: teils eingeübt, teils echt – aber immer mit Wirkung.

von Stefan Häseli

Was Hände bauen, können Hände stürzen. Das wusste schon Friedrich Schiller. Im Management hat das im Zuge digitaler Technik und modernster Medien einen völlig neuen Stellenwert bekommen. Denn dank Phänomenen wie Youtube schauen wir den Menschen zu – unabhängig von Ort und Zeit. Und wir sehen ihnen nicht nur ins Gesicht, sondern auch auf die Hände. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Körpersprache, und die entscheidet bekanntlich über den eigentlichen Erfolg. Dynamisches Fuchteln, große Gesten oder betörende Ruhe? Worauf also sollten Chefs beim Umgang mit ihren Händen achten?

Das Internet hat es möglich gemacht, dass wir jeden ständig auch sehen können. Nicht mehr nur im persönlichen Kontakt, sondern eben auch weltweit. Wir lesen nicht mehr nur Texte, sondern sehen uns Filmclips von Parlamentsdebatten, Pressekonferenzen, Statements an. Das passiert manchmal sogar ohne Ton und nur mit den Untertiteln. Körpersprache hatte schon immer eine zentrale Bedeutung, wenn wir unsere Meinung über eine andere Person bilden. Doch jetzt hat sie nochmals einen Schub bekommen, denn beim Bewegtbild setzt der Kopf bereits nach zwei Sekunden die Glaubwürdigkeitsmarke.

Da kommt Boris Johnsons Schauspielausbildung eine besondere Bedeutung zu, da wirken die eingeübten Gesten eines Sebastian Kurz schon fast etwas gespenstisch. Tausende Menschen, die gar nicht persönlich vor Ort sind, machen sich über Video- und Pressekanäle ein Bild. Nach fünf Sekunden Youtube-Einblick ist für viele schon klar, wer das Vertrauen genießt und wer nicht oder wer zuerst inhaltlich in mühsamer Kleinarbeit noch das Gegenteil beweisen muss.

Was Politiker schon seit Jahren trainieren und mehr oder weniger geschickt zelebrieren und umsetzen, greift auch in die Managementetage. „Dem Unternehmen ein Gesicht geben“ ist eine Anforderung an moderne CEOs. Die Personalityshow must go on, Rossmann ist Rossmann, Zetsche war jahrelang Mercedes, Grübel der Inbegriff der UBS, und Steve Jobs, Steve Balmer und Elon Musk haben es ebenfalls vorgemacht. Das betrifft nicht nur Größen wie Uli Hoeneß als Frontmann des FC Bayern München oder berühmte Unternehmen wie Tesla. Auch im lokalen Wirkungsfeld hat das Thema Einzug gehalten. „Ich geh zum Hufnagl“ heißt übersetzt: Ich geh in die Rewe-Filiale in meinem Dorf. Das alles ist nicht neu, aber wichtiger denn je.

Wer sich einmal durch gängige Presse­videos arbeitet oder CEOs bei Pressekonferenzen beobachtet, entdeckt viele versteckte Botschaften. Einen spannen­den Einblick bietet die Betrachtung der …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 11-12/2019