- Weltbierproduktion – acht deutsche Brauereien unter den weltweiten Top 40
- Hopfenernte
- Bierabsatz im ersten Halbjahr 2021
- Tarifeinigung im Sieger- und Sauerland. Warsteiner blockiert Tarifabschluss – mehr Geld für Beschäftigte bei Krombacher und Veltins
- Beitritt zur GeMeMa
- Europas Brauer bekennen sich zu Transparenz
- Erstes alkoholfreies Craftbier und Proteinbier bei Aldi Süd
von Monika Busch.
Als Jahr der „großen Herausforderung“ bezeichnete Alexander Barth, geschäftsführender Gesellschafter von Barth-Haas, das Jahr 2020 bei der Vorstellung des Barth-Haas-Berichts Hopfen 2020/2021, stellvertretend für Stephan J. Barth, seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter.
Stephan Barth hat die Geschäftsführung der Barth-Haas GmbH & Co. KG per 31. Juli 2021 verlassen. Der 60-Jährige war im Frühjahr dieses Jahres schwer an Covid-19 erkrankt und ist noch nicht vollständig genesen. „Ich werde wieder ganz gesund. Während meiner Krankheit bin ich aber zu dem Schluss gekommen, einen Prozess zu beschleunigen, der in den nächsten Jahren sowieso stattgefunden hätte.“
Künftig wird Regine Barth die Märkte Europa und Asien verantworten und das operative Geschäft von der Spitze aus gemeinsam mit den Führungskräften der Geschäftsleitung führen. Erstmalig in der 227-jährigen Firmengeschichte hat damit eine Frau die alleinige Geschäftsführung der Barth-Haas GmbH & Co. KG (vormals Joh. Barth & Sohn GmbH & Co. KG) inne. Zugleich sucht die Barth-Haas GmbH & Co. KG eine Nachbesetzung für Stephan Barth, um die bewährte Doppelspitze in der Geschäftsführung zu erhalten.
Alexander Barth steht weiterhin an der Spitze des amerikanischen Schwesterunternehmens John I. Haas, Washington, D. C. Stephan Barth wird in den noch zu gründenden Aufsichtsrat wechseln, der neben der gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichtsrats- und Kontrollfunktion das Unternehmen auch beratend begleiten wird. Mitglieder werden anfangs Stephan Barth, Alexander Barth und zwei externe Aufsichtsräte sein.
Weltbierproduktion
In der Liste der 40 größten Brauereikonzerne der Welt (Barth-Haas-Bericht Hopfen 2020/2021) gab es im Jahr 2020 einige Veränderungen in der Rangfolge, je nachdem, wie stark die Märkte der Brauereien von der Covid-19-Pandemie betroffen waren. So schob sich die Carlsberg-Gruppe an Chinas CRB vorbei auf Platz drei, während die französische BGI/Groupe Castel auf den achten Platz vorrückte und Chinas Yanjing auf Platz zehn verdrängte. Die deutsche Veltins kam neu hinzu und verdrängte Chinas Gold Star aus der Tabelle.
Bei den Akquisitionen war Carlsberg aktiv und übernahm zum 1. Januar 2021 Wernesgrüner von der Bitburger-Gruppe sowie Marstons (Großbritannien).
ABI hat sich aus Australien verabschiedet und die im Rahmen der SABMiller-Übernahme erworbene Carlton & United Breweries an Asahi (Japan) verkauft. Eine Mehrheitsbeteiligung erwarb ABI wiederum an der amerikanischen Craft Beer Alliance.
Indien erwies sich erneut als schwieriges Terrain für ausländische Eigentümer. Sowohl Molson Coors als auch Mahou-San Miguel veräußerten ihre indischen Tochtergesellschaften an lokale Investoren. }
Insgesamt sank der Bierausstoß der Top-40-Brauereien 2020 um 6 Prozent im Vergleich zu 2019 und machte 86 Prozent der weltweiten Bierproduktion aus (2019: 85 Prozent).
Die Weltbierproduktion 2020 lag um 93 Millionen Hektoliter unter dem Vorjahr. Der Bierausstoß sank im Jahr der Pandemie um 4,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Hektoliter und damit auf das Niveau von 2008 (Barth-Haas-Bericht Hopfen 2020/2021). Alexander Barth sprach von einer „glimpflichen Delle in der weltweiten Bierproduktion“.
Von den 172 Bier brauenden Ländern verzeichneten 97 einen Rückgang. Ein Zuwachs war in 37 Ländern zu verzeichnen. „Der Rückgang war jedoch nicht so hoch wie prognostiziert. Als Folge der Covid-19-Pandemie rechneten wir im Oktober 2020 mit einem Rückgang von etwa 8 bis 14 Prozent“, sagte Heinrich Meier, Autor des Barth-Haas-Berichts. Dennoch seien die Aussichten für die Bier- und damit auch die Hopfenbranche gut, zeigte sich Alexander Barth überzeugt.
Während die Länder der EU ins Minus gerieten (Großbritannien −6,9 Millionen Hektoliter, Spanien −4,8 Millionen, Deutschland −4,6 Millionen), konnten die Länder des übrigen Europas dank Russland (+2,5 Millionen Hektoliter) sogar ein kleines Ausstoßplus erzielen. Gesamteuropäisch sank der Ausstoß um 29 Millionen Hektoliter.
Der Biermarkt in Amerika zeigte sich robust und erzielte sogar ein Plus von sechs Millionen Hektolitern. Das Wachstum kam aus Brasilien (+7,1 Millionen Hektoliter) und Mexiko (+2,7 Millionen).
Das Ergebnis in Asien mit einem Minus von 61 Millionen Hektolitern war dem Bericht zufolge stark geprägt durch den Rückgang in China (−35,4 Millionen Hektoliter) und Indien (−9,8 Millionen).
Der geringere Ausstoß in Südafrika (-6,5 Mio. hl) und in den meisten ostafrikanischen Ländern konnte durch die Länder Westafrikas mit meist höheren Bierproduktionszahlen nicht ausgeglichen werden. Für den gesamten Kontinent blieb daher am Ende ein Minus von 9 Millionen Hektolitern oder 6,5 Prozent.
Deutschland liegt mit Minus im weltweiten Trend – acht deutsche Brauereien unter den weltweiten Top 40
Mit einem Minus von fünf Prozent liegt der deutsche Biermarkt laut dem aktuellen Barth-Haas-Bericht im weltweiten Trend und behauptete mit nunmehr 87,0 Millionen Hektoliter Ausstoß seinen fünften Platz im internationalen Ranking der führenden Biernationen.
Die Plätze eins bis vier nehmen unverändert China, die USA, Brasilien und Mexiko ein. Etwas mehr als die Hälfte des weltweit erzeugten Bieres wurde 2020 in diesen Ländern gebraut.
Unter den weltweit 40 größten Brauereigruppen finden sich inzwischen acht deutsche Unternehmen. Das geht aus der Rangliste „Top 40 Brauereien“
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 8-9/2021