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Weißwein aus blauen Trauben: Blauer Silvaner ist neuer Arche-Passagier

von Monika Busch.

Mit dem Blauen Silvaner bekommt die Gruppe von Weinen in der Arche des Geschmacks Zuwachs. Obwohl er als Silvaner zur typisch fränkischen Weißweinfamilie gehört, ist er ein Nischenprodukt. Er wächst auf gerade einmal einem Prozent der gesamten Anbaufläche für Silvaner-Rebsorten in Deutschland.

Slow Food möchte dazu beitragen, den Blauen Silvaner bekannter zu machen, denn er bringt nicht nur robuste, kräftige und reife Weine hervor. Durch seine Widerstandsfähigkeit kommt er bislang auch gut mit dem Klimawandel zurecht.

Bis ins 20. Jahrhundert war es auch in Franken üblich, verschiedene Rebsorten im „gemischten Satz“ anzubauen. Dazu gehörte neben dem Grünen, Gelben und Roten auch der Blaue Silvaner. Wurde der Grüne Silvaner ab Anfang des 20. Jahrhunderts sortenrein an- und ausgebaut, blieb der Blaue ein Bestandteil des gemischten fränkischen Satzes, der heute nahezu verschwunden ist. Unklar ist, ob der Blaue Silvaner die Ursprungsrebe des Grünen oder eine Mutation desselben ist.

1964 war es der Winzer und Rebenzüchter Kaspar Steinmann aus Sommerhausen am Main, der den Blauen Silvaner wiederentdeckte und ihn züchterisch weiter bearbeitete. 1984 wurde er als eigene Weißweinsorte beim Bundessortenamt eingetragen.

Die Rebenzüchtung Steinmann trägt bis heute zum Erhalt des Blauen Silvaners bei. Ein Engagement, das er braucht, denn der Blaue Silvaner hat eine vergleichsweise geringe Anbaufläche: 2018 betrug sie 29 Hektar in ganz Deutschland (im Vergleich zu 4.744 Hektar für den Grünen). Angebaut und vermarktet wird der Blaue Silvaner hauptsächlich von Weingütern in Franken, aber auch in Baden, an der Nahe, in Rheinhessen, im Saale-Unstrut-Gebiet und in Württemberg. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10/2021