Quelle: DHBW Heilbronn
Die Nachfrage nach entalkoholisiertem Wein und Sekt nimmt ständig zu, nicht zuletzt durch das steigende Gesundheitsbewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Doch wie bewerten Verbraucherinnen und Verbraucher das aktuelle Angebot, und welchen Preis sind sie bereit zu zahlen?
Aktuelle Ergebnisse der Konsumenten-verkostungen des von der Europäischen Union geförderten WEINNOVA-Forschungsprojekts (EIP-Agri) der DHBW Heilbronn und ihrer Projektpartner geben erste Antworten.
Momentan nehmen die entalkoholisierten Weine einen Marktanteil von unter einem Prozent ein, aber die Nachfrage steigt ständig. Viele Kellereien und Weingüter bringen daher neue Produkte auf den Markt. Wie Konsumenten eine Auswahl von acht entalkoholisierten Weinen beurteilten, zeigen die Ergebnisse der Konsumentenverkostung des Forschungsbereichs Weinsensorik.
Konsumenten, das sind in diesem Fall über 120 ungeschulte Verbraucherinnen und Verbraucher, davon eine Hälfte aus der Weinregion Stuttgart und die andere Hälfte aus dem weinfernen Hamburg. Um Aussagen über mögliche Zusammenhänge treffen zu können, wurden die Probanden zu ihrem Gesundheitsbewusstsein, der Religionszugehörigkeit und der Erwartungshaltung an das Produkt sowie ihrem Bildungsstand befragt.
Klare Aussagen, erste Handlungsempfehlungen
Die Probandengruppe verkostete fünf alkoholfreie Weißweine und drei alkoholfreie Rotweine aus dem Portfolio des Forschungskonsortiums. Das gesamte Forschungsdesign der Konsumentenverkostungen wurde vom Team der Weinsensorik Dr. Cornelia Klug (Leitung) und Monika Wilke (Forschungsassistenz) zusammen mit SAM Sensory and Marketing International GmbH in Abstimmung der Mitglieder aus der operationellen Gruppe des EIP-Agri-Projekts aufgestellt.
Die Fragemethodik erlaubt klare Aussagen zu bestehenden Stärken und Schwächen der Attribute Geschmack, Geruch, Fruchtigkeit, Säure und Süße. Ist der Wein zu süß, könnte er intensiver riechen, sollte er vielleicht fruchtiger sein? Diese Bewertungen könnten für Hersteller hilfreich sein, um ihre Produkte an den Konsumentengaumen anzupassen.
Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die Akzeptanz der entalkoholisierten Weine signifikant zwischen der Weinregion Stuttgart und der Nichtweinregion Hamburg unterscheidet. Die Stuttgarter haben somit die Weine mit deutlich höheren Bewertungen gewichtet, wohingegen die Hamburger die Weine eher im Mittelfeld „gelikt“ haben. Keine Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen, und auch die Frage, ob die Probanden regelmäßig Wein trinken, spielte keine entscheidende Rolle hinsichtlich der Gesamtakzeptanz
der Weine. …
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2022