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Europäischer Spirituosensektor kämpft mit 
den Auswirkungen der Covidkrise

(bu) Arbeitsplatzverluste und rückläufige Umsätze sind auch bei der europäischen Spirituosenindustrie durch die Covidkrise ausgelöst worden.Covid-19-bedingte Beschränkungen und Lockdowns trafen 2020 hart und machten auch vor der Spirituosenbranche nicht halt. Der Einbruch des Gastgewerbes in Bars und Restaurants, der komplette Besuchereinbruch bei Brennereien und anderen großen Touristenattraktionen sowie die starken Umsatzrückgänge an den Flughäfen hatten eine verheerende Wirkung. So meldete beispielsweise der europäische Reiseeinzelhandel rückläufige Umsätze in Flughäfen und Duty-free-Shops, die durch einen Rückgang des Passagieraufkommens um 70 Prozent im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 verursacht wurden.

Eine neue, von Spirits Europe (der Dachverband vertritt die Interessen der Spirituosenbranche in 31 nationalen Verbänden sowie der 11 führenden multinationalen Unternehmen) in Auftrag gegebene und vom Institute of Advanced Studies in Wien durchgeführte Analyse bestätigt die negativen Auswirkungen. Im Jahr 2020 ging der Umsatz der europäischen Spirituosenhersteller in der EU+ (EU-27, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Schweiz) um 8,9 Prozent zurück, während der gesamtwirtschaftliche Beitrag des Sektors zur Bruttowertschöpfung (BWS) um fast ein Viertel (24 Prozent) zurückging. Die Einbußen im Gaststättengeschäft konnten nicht durch den Außer-Haus-Verkauf in Supermärkten und bei anderen Einzelhändlern kompensiert werden. In einigen europäischen Ländern wie Deutschland, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Malta und Portugal gingen sogar die Verkäufe im außerbörslichen Handel zurück.

„Die Covidkrise hat den Spirituosensektor nicht verschont. Die Betriebsschließungen hatten einen Dominoeffekt auf die gesamte Produktions- und Lieferkette. Der Bericht zeigt, dass sie nicht nur zu einem allgemeinen Rückgang der Produktion und des Verkaufs von Spirituosen, sondern auch zu einem Verlust von Arbeitsplätzen für 320.000 Menschen im Gastgewerbe führten, das innerhalb eines Jahres mehr als ein Viertel seiner Mitarbeiter verlor. Dies stellt in den kommenden Jahren eine schwierige Herausforderung dar, da die Regierungen die Erholung dieses wichtigen Sektors, der vielen Menschen stabile Arbeitsplätze bietet, weiterhin unterstützen müssen“, sagte Ulrich Adam, Generaldirektor von Spirits Europe.

Er betonte: „Die Krise hat alle Akteure in der gesamten Lieferkette von Spirituosen hart getroffen. Die Spirituosenbranche besteht aus unzähligen kleinen Brennereien. Wir sollten bedenken, dass sie diejenigen waren, die in dieser Situation am meisten gelitten haben. Was Europas Destillateure und unsere Partner in der Wertschöpfungskette jetzt brauchen, sind strukturelle Unterstützung und ein günstiges politisches Umfeld, um wieder ein Motor für Arbeitsplätze und Wachstum in ländlichen Gebieten zu werden.“ …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 4/2022