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BarthHaas-Bericht 2022/2023

Weltbiermarkt mit Wachstum – Hopfenernte gesunken

von Monika Busch.

Der internationale Biermarkt hat sich 2022 besser entwickelt als prognostiziert. Trotz der weltweit spürbaren Wirtschaftskrise stieg der Ausstoß um 1,3 Prozent auf 1,89 Milliarden Hektoliter. Zu Beginn des Ukrainekriegs hatten Branchenexperten mit rückläufigen Zahlen gerechnet. Trotz der leicht positiven Entwicklung im vergangenen Jahr wurde allerdings das Niveau des letzten Vor-Pandemie-Jahres 2019 von 1,91 Milliarden Hektolitern noch nicht wieder erreicht. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht 2022/2023 hervor, den der weltweit führende Hopfenspezialist im Rahmen einer Onlinepressekonferenz am 25. Juli vorstellte.

„Vor einem Jahr hatten wir mit einem rückläufigen Weltmarkt gerechnet, da in Russland und der Ukraine etwa fünf Prozent der weltweiten Biermenge produziert werden. Vor diesem Hintergrund können wir mit dem leicht positiven Ergebnis recht zufrieden sein“, kommentierte Peter Hintermeier, der Geschäftsführer von BarthHaas, das Marktgeschehen.

Über dem internationalen Schnitt lag Deutschland. Nach dem schwierigen Vorjahr legten viele deutsche Brauereien 2022 wieder kräftig zu; insgesamt stieg der Ausstoß um 2,8 Prozent auf 87,8 Millionen Hektoliter. „Im weltweiten Ranking positioniert sich Deutschland damit unverändert auf Platz fünf“, erläuterte Heinrich Meier, Autor des BarthHaas-Berichts. „Die Plätze eins bis vier belegen unangefochten China, die USA, Brasilien und Mexiko. In diesen fünf größten Erzeugerländern wird fast die Hälfte (49 Prozent) des Biers gebraut.“

Der europäische Markt blieb mit 516 Millionen Hektolitern mehr oder weniger stabil (+0,6 Prozent). Innerhalb der Europäischen Union zeigte sich ein Plus von 2,8 Prozent. Hier sorgte neben Deutschland (+2,4 Millionen Hektoliter) vor allem Spanien (+3 Millionen Hektoliter) für ein deutliches Wachstum. In den übrigen Ländern Europas ging der Ausstoß um 3,9 Prozent zurück, wobei vor allem schwindende Mengen in der Ukraine (−4,8 Millionen Hektoliter) ins Gewicht fielen. Der amerikanische Kontinent verzeichnete mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent auf 622 Millionen Hektoliter einen leichten Aufwärtstrend.

In Asien steht China mit 62 Prozent für den bei Weitem höchsten Bierausstoß. Wie im Vorjahr wurden dort rund 360 Millionen Hektoliter erzeugt. Die asiatischen Länder mit den größten absoluten Zuwächsen waren 2022 Indien (+3,5 Millionen Hektoliter), Thailand (+2,6 Millionen), Südkorea (+2,3 Millionen), die Philippinen (+1,5 Millionen) und Japan (+1,3 Millionen). Insgesamt stieg der Absatz in Asien trotz des Ausstoßrückgangs in Vietnam und Kambodscha um jeweils drei Millionen Hektoliter im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 579 Millionen Hektoliter. Im Vergleich der Kontinente wuchs der Bierausstoß in Afrika prozentual am stärksten um 4,6 Prozent. Vor allem Südafrika (+2,8 Millionen Hektoliter), Äthiopien (+1,5 Millionen) und Angola (+1 Million) haben dazu beigetragen. Afrika erreichte damit 2022 einen Gesamtausstoß von 151 Millionen Hektolitern.

Hopfenernte

2022 wurden 19 Prozent weniger Hopfen geerntet als im Jahr zuvor. Obwohl die Anbaufläche annähernd gleich groß blieb, ging die weltweite Erntemenge um 24.200 Tonnen auf 107.000 Tonnen zurück. Grund dafür waren extreme Witterungsbedingungen, die allein in Europa für einen Rückgang von 17.800 Tonnen sorgten (BarthHaas-Bericht 2022/2023).

Neben der Erntemenge ist die Alphasäure die entscheidende Maßzahl der Hopfen- und Bierbranche. Der Alpha-Ertrag aus der Ernte 2022 ging um 24 Prozent (3.300 Tonnen) zurück. Da die geernteten Hopfen- und Alphamengen der letzten Jahre sehr groß gewesen waren, war der Markt bereits vor der Ernte 2022 durch den eingelagerten Hopfen überversorgt. „Die Überversorgung aus den drei vorhergehenden Erntejahren führt deshalb trotz des schlechten Erntejahres 2022 zu keinem Versorgungsengpass“, erklärte Meier.
(Die Alphasäure ist der für das Bierbrauen wichtigste Bestandteil des Hopfens und für die Bittere des Biers …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 8-9/2023