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Kartellamt: Aldi und Schwarz-Gruppe ­dürfen Lieferanten übernehmen

(bu) Das Bundeskartellamt hat dem Discounter Aldi und der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) grünes Licht für die Übernahme wichtiger deutscher Handelsmarkenhersteller gegeben. Aldi Nord dürfe damit unter anderem die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH und die Vitaqua GmbH erwerben, die Schwarz-Gruppe den Nudelhersteller Erfurter Teigwaren GmbH kaufen, wie die Wettbewerbsbehörde mitteilte.

Die Firmen sind in ihren Bereichen für den deutschen Markt bedeutende Hersteller von Handelsmarken. „Wenn große Einzelhandelsketten Hersteller von Lebensmitteln übernehmen, stellt sich aus wettbewerblicher Sicht stets die Frage, ob eine Abschottung der Märkte zum Nachteil anderer Produzenten oder anderer Händler droht“, sagte der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt. Doch hätten die Prüfungen der Wettbewerbsbehörde ergeben, dass es auch nach den Übernahmen sowohl für Händler als auch für Hersteller ausreichende Alternativen im Markt geben werde.

Altmühltaler und Vitaqua produzieren und vertreiben Mineralwasser und alkoholfreie Getränke sowie Verpackungsmaterial an den Standorten Treuchtlingen und Breuna. Sie gehören in Deutschland zu den größten Herstellern von Handels­marken im Bereich Mineralwassergetränke. Aldi ist bislang nicht in der Produktion von derartigen Getränken tätig, sodass es durch die Übernahme auf diesem Markt zu keiner Addition von Marktanteilen kommt (dgw 10–12/2022).

Die Erfurter Teigwaren GmbH ist mit einem Umsatz von rund 70 Millionen Euro der größte Hersteller von Nudeln für Handelsmarken in Deutschland. Für die Schwarz-Gruppe ist die Nudelproduktion ebenfalls Neuland. Der zur Gruppe ge­hörende Discounter Lidl produziert für seine Eigenmarken bereits Schokolade, Back­waren, Getränke, Eis, sowie ­Kaffee. Aldi betreibt bereits Kaffeeröstereien.

Das Bundeskartellamt kündigte an, es werde die wettbewerblichen Auswirkungen der sogenannten vertikalen Inte­gration von Herstellern im Lebensmittel­einzelhandel weiter im Blick behalten.