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Sturm im ­Wasserglas

von Monika Busch.

Für Aufregung in der Branche sorgten im Juni dieses Jahres die durchgeführten Tests der Stiftung Warentest und von „Öko-Test“. Getestet wurden von der Stiftung Warentest 32 stille Mineralwässer mit dem veröffentlichten Ergebnis, dass sich in jedem zweiten Wasser unerwünschte Keime, mehr oder weniger erhöhte Gehalte an kritischen Stoffen sowie Verunreinigungen aus Landwirtschaft und Industrie fanden, die vor allem für Immun­geschwächte ein Risiko darstellen.

Kritisiert wurde des Weiteren von der Stiftung Warentest ein Markenwasser aus Frankreich, das überraschend viel Vanadium enthielt, das aus vulkanischen Böden in Mineralwasser übergehen kann und als möglicherweise krebserregend gilt.

Nur eins von insgesamt sechs Mineralwässern mit Bio-Logo wurde im Test mit „gut“ bewertet. Zwei Wässer mit Bio-Label beurteilten die Tester sogar mit „mangelhaft“ – in einem fanden die Prüfer außergewöhnlich viele Keime.

Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat in ihrer Ausgabe Juli 2019 ebenfalls Mineralwasser getestet. 53 Mineralwässer der Sorte Classic wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Jedes zweite Mineralwasser wurde als „sehr gut“ oder „gut“ eingestuft.

Und die nicht enden wollende Diskussion „Mineralwasser kontra Leitungswasser“ hat den Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V. (VDM) zu Stellungnahmen veranlasst. Befeuert wird diese Diskussion aktuell durch die Thematisierung auf europäischer Ebene zur Änderung der EU-Trinkwasserrichtlinie. Sie sieht unter anderem vor, dass Mitgliedstaaten die kostenlose Bereitstellung des Trinkwassers in Restaurants, Kantinen sowie im Rahmen von Verpflegungsdienstleistungen fördern sollen. Beispielsweise sind in Frankreich Restaurants bereits heute verpflichtet, ihren Gästen kostenfrei Leitungswasser anzubieten.

Zu der Veröffentlichung von Stiftung Warentest zu Mineralwasser stellt der VDM klar: „Mineralwasser ist ein Naturprodukt und darf wie viele andere Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs auch Keime enthalten.“ Und mit dem in der Ausgabe 7/2019 erschienenen Test von Mineral- und Leitungswasser suggeriere Stiftung Warentest dem Verbraucher, dass die Qualität von Leitungswasser aus dem Hahn mit der Qualität von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser verglichen werde.

Erst durch eine genauere Analyse des Testverfahrens sei jedoch erkennbar, dass ein Test der Qualität von Leitungswasser aus dem Hahn unter verbrauchsüblichen Bedingungen gar nicht stattgefunden habe. Das Leitungswasser sei mikrobiologisch nicht untersucht worden, und die Untersuchung bei den stillen Mineralwässern habe sich nicht auf die Überprüfung der in der Mineral- und Trinkwasserverordnung enthaltenen gesetzlichen Bestimmungen beschränkt, sondern gehe weit darüber hinaus. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 8-9/2019