von Monika Busch.
Mehr als 7.400 Aussteller präsentierten sich diesjährig vom 7. bis zum 11. Oktober auf dem Kölner Messegelände. Gezählt wurden etwa 165.000 Fachbesucher aus 198 Ländern. „Die Anuga ist die weltweit führende Businessplattform für die internationale Ernährungswirtschaft“, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, zum Ende der Veranstaltung. „Die Messe bringt das globale Angebot und Nachfrage punktgenau zusammen. Mit ihrem klaren Konzept und ihrer Fokussierung auf die relevanten Themen ist sie für Kunden aus dem In- und Ausland ein zuverlässiger Marktplatz für die globale Foodwelt.“
Wie die Koelnmesse berichtet, zeigten die Registrierungsdaten der Anuga, dass der Handel geschlossen in Köln war, sowohl aus dem In- als auch dem Ausland.
Darüber hinaus waren Einkäufer von zahlreichen spezialisierten Onlineplattformen Besucher der Anuga. Wichtige Importeure und internationale Großhandelsvertreter kamen ebenfalls zur Messe nach Köln. Auch aus dem Außer-Haus-Markt (Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Caterer, Systemgastronomie) konnten wichtige Einkäufergruppen auf der Anuga begrüßt werden. Auf der Ausstellerseite kamen 90 Prozent aus dem Ausland, der ausländische Besucheranteil stieg auf 75 Prozent (2015: 68 Prozent).
Weiterentwicklungen, Innovationen und Neuheiten wurden präsentiert. In der Neuheitendatenbank wurden von rund 880 Ausstellern aus 107 Ländern über 2.300 Produkte platziert – darunter allerlei Skurriles, beispielsweise Kamelmilch mit Ginseng oder eine Wurst mit einem Koffeingehalt von zwei Tassen Kaffee. Aus der Schweiz kam ein Snack, der aus Insekten besteht. Aus Grillen hergestellt, wurde er mit Snacksoße angeboten. In der Schweiz sind bereits drei Insektenarten als Lebensmittel zugelassen, in der EU noch keine.
Im Trend: die sogenannten Superfoods – Chia, Aronia, Acai, aber auch Ingwer oder Grüntee. Des Weiteren fix und fertige Mahlzeiten: „ready to go, ready to eat“ und „ein Mehr an Proteinen“ auch bei Getränken. Das Protein kommt aus unterschiedlichen Quellen, beispielsweise aus Erbsen oder Soja, aber auch aus Milch und Fleischeiweiß.
„Verbraucher wollen sich zunehmend ausgewogen ernähren“, fasste Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE), die Ergebnisse der neuen Gemeinschaftsstudie mit der GfK, der „Consumers’ Choice 17“, zusammen, die auf der Anuga vorgestellt wurde.
„Proteinprodukte sind das Wachstumssegment des Jahres“, lautet ein Ergebnis der Studie. Überdurchschnittlich hoch ist die Nachfrage bei den jungen sowie fitnessorientierten Konsumenten (hier kauft fast jeder zweite). Die Jungen treiben auch weitere Trends an wie glutenfrei, zero oder laktosefrei.
Der Studie zufolge ist in den letzten zehn Jahren die Frischeorientierung der deutschen Haushalte um 44 Prozent gestiegen. Damit bevorzugt heute fast jeder Zweite (46 Prozent) Lebensmittel aus dem Frischesortiment im Gegensatz zu Konserven. Und trendbewusste Verbraucher wollen sich selbstbestimmt ernähren.
Trends wie Bio, Gourmet oder Convenience haben sich bereits mit beachtlichen Marktanteilen (6,1, 3,1 und 4,4 Milliarden Euro 2017) etabliert, wachsen aber nur noch moderat im einstelligen Bereich.
Die höchsten Wachstumsraten weisen heute die Produkttrends Protein (62,2 Prozent), Soja (21,3 Prozent) und Veggie (18,1 Prozent) auf. Extreme Ernährungstrends wie Paleo (Steinzeiternährung oder Steinzeitdiät genannt, orientiert an der ursprünglichen Ernährung der Jäger und Sammler), vegan, Insektenfood oder In-vitro-Fleisch (im Labor künstlich erzeugtes Fleisch) haben keine Verbraucherakzeptanz. Rund 40.000 Produktneuheiten drängen laut BVE jährlich in den Markt, davon halten sich etwa 13.000 länger als zwei Jahre. …
Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 11-12/2017